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Movie Night: Bauernopfer - Spiel der Könige

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Sportfilme sind ja ein fester Bestandteil des amerikanischen Kinos, doch während Baseball und Football wahrscheinlich unzählige Streifen inspiriert haben, wurde Schach meines Wissens bisher eher selten filmisch aufgegriffen. Eine Ausnahme ist Pawn Sacrifice von Edward Zwick, oder Bauernopfer - Spiel der Könige wie er in Deutschland heißt (warum haben deutsche Namen eigentlich so oft so unnötige Untertitel?). Darin widmet sich Drehbuchautor Steven Knight dem Leben von Bobby Fisher, der für viele als der beste Schachspieler aller Zeiten gilt, aber als Mensch eine äußerst streibare Person war (um es mal vorsichtig auszudrücken). Fisher (Tobey Maguire) wächst in den 1940er- und 50er-Jahren in Brooklyn auf. Seine Mutter Regina (Robin Weigert) hat lange in Moskau gelebt und ist eine eingefleischte Kommunistin. Eines Tages bringt sie Bobby zum Profi-Schachspieler Carmine Nigro (Conrad Pla), da der Junge vom Spiel der Könige nahezu besessen ist. Nigro erkennt Bobbys Talent und fördert

TV Night: Better Call Saul (Season 2)

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Eine meiner Lieblingsserien im letzten Jahr und überhaupt war/ist Better Call Saul . Wir erinnern uns: In dem Breaking Bad -Spin Off widmen sich die Autoren Vince Gilligan und Peter Gould dem Vorleben von Saul Goodman - als er noch nicht Saul Goodman war, sondern Jimmy McGill hieß. Am Ende der ersten Staffel sah es allerdings bereits so aus, als ob die Verwandlung nahezu vollzogen ist. Nachdem Jimmy (Bob Odenkirk) erfahren hat, dass sein älterer Bruder Chuck (Michael McKean) alles daran gesetzt hat, seine Karriere als Anwalt zu sabotieren, schienen alle Pläne, ein halbwegs ehrliches Leben zu führen, zunichte gemacht. Jimmy zog es in seine alte Heimat Cicero, Illinois, wo er abermals als Slippin' Jimmy die Leute übers Ohr haute. Zu Beginn der zweiten Staffel lernen wir allerdings, dass die Entwicklung keinesfalls soweit voran geschritten ist, wie wir geglaubt haben - auch wenn Jimmy weniger bereit ist, den geborenen Trickbetrüger in sich zu verleugnen. Dass er seinen moralis

While You Were Sleeping

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Ich mag kaum glauben, dass ich ganze sechs Wochen lang nichts für diesen Blog geschrieben habe. Ich hatte nicht die Absicht, so lange still zu sein, aber in den letzten zwei Monaten war einfach so viel los, dass ich es nicht geschafft, etwas zu schreiben. Bloggen im Alltag ist schon schwierig genug, wie Fee ist mein Name hier sehr schön ausgeführt hat , aber wenn dann noch außergewöhnliche Dinge dazu kommen, ist es praktisch unmöglich. Erst war es der Umzug inklusive Küchenaufbau, der meine Aufmerksamkeit und Energie eingefordert hat, dann die OP eines nahestehenden Menschen. Vor allem in dem letzten zwei Wochen hatte ich das Gefühl, dass mein Leben auf Pause steht. Während die Welt um mich herum ganz normal weiter zu drehen schien, habe ich quasi in einer Blase gelebt, völlig abgeschnitten von der Umgebung. So langsam nimmt mein Dasein jedoch wieder Fahrt auf und ich kehre Stück für Stück in den Alltag zurück. Im Moment fühlt es sich noch so an, als ob ich alle Gewohnheiten neu er

Heavy Rotation: "Jump!" und "A Man Alive"

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Sorry for lack of activity, aber ich stecke mitten im Umzug und habe daher nicht viel Zeit zum Schreiben. Zum Musikhören bin ich dennoch hin und wieder gekommen, auch wenn mich einige Neuerscheinung leider ziemlich enttäuscht haben, darunter (ich mag es kaum sagen) Dr. Dog, Basia Bulat, Lucius und, am bittersten von allen, Mavis Staples. Natürlich ist Mavis Staples außer Stande ein schlechtes Album zu machen, aber M. Ward schafft als Produzent einfach nicht dieselbe Magie wie Jeff Tweedy. Glücklicherweise habe ich Trost bei einigen anderen Alben gefunden, von denen ich es nicht unbedingt erwartet habe. Van Dyke Parks - Jump! Jeder weiß, dass ich Van Dyke Parks abgöttisch liebe. Da er allerdings so furchtbar wenig Alben aufgenommen hat und neues Material auch nicht in Sicht ist, arbeite ich mich bewusst langsam durch seine Diskographie. Inzwischen bin ich bei Jump! angekommen, dass 1984 erschien und die Geschichten des Br'er Rabbit musikalisch aufgreift. Nachdem Pa

Books I've Read: Peter Carey - Oscar and Lucinda

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  Ich habe das Buch schon einmal gelesen. Mehrmals sogar. Genau genommen ist es eines meiner absoluten Lieblingsbücher. Neulich überkam mich der Wunsch, oder besser gesagt ein quälendes Verlangen, Oscar and Lucinda noch einmal zu lesen. Ein ähnlich quälendes Verlangen wie an dem Frühlingstag im November 2010, als ich in dem kleinen Antiquariat in Melbournes Flinders Street dieses Buch sah und es sofort kaufte, obwohl ich nicht wusste, worum es ging und obwohl ich nach einem schrecklichen Literaturseminar an der Uni mit Peter Carey schon fast für immer abgeschlossen hatte. So lernte ich Oscar und Lucinda kennen und danach war nichts, wie es vorher war. Dass Oscar and Lucinda mir so im Gedächtnis geblieben ist, liegt auch daran, dass die beiden Hauptfiguren zu den schrägsten gehören, die mir in der Literatur je begegnet sind. Oscar Hopkins ist ein schüchterner, schmaler junger Mann mit blasser Haut und feuerrotem Haar, der Mitte des 19. Jahrhunderts mit seinem Vater an der Küst

Movie Night: Spotlight

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Heute bin ich ausnahmsweise aktuell, denn wie ihr sicher mitbekommen habt, ist Spotlight bei der diesjährigen Oscar-Verleihung gestern als bester Film ausgezeichnet worden. Darin erzählt Regisseur und Co-Autor Tom McCarthy, wie der Boston Globe 2001 und 2002 den großflächigen, sexuellen Missbrauch von Kindern in der katholischen Kirche in Boston aufdeckte. Dass der Globe das Thema überhaupt genauer beleuchtete, ging auf den damaligen Chefredakteur Marty Baron (Liev Schreiber) zurück, der gerade aus Miami nach Boston gewechselt war. Baron setzt "Spotlight", die Investigativ-Einheit der Zeitung, auf das Thema an, zu der der Chef Walter "Robby" Robertson (Michael Keaton), Mike Rezendes (Mark Ruffalo), Sacha Pfeiffer (Rachel McAdams) und Matt Carroll (Brian D'Arcy James) gehören. Ebenfalls miteinbezogen ist Redakteur Ben Bradlee, Jr. (John Slattery), Sohn des legendären Washington-Post-Chefredakteurs. Zunächst gehen die Journalisten davon aus, dass nur ein P

Movie Night: Hail, Caesar!

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Nach dem Abstecher in das Frühwerk der Coen-Brüder war es jetzt Zeit für ihren neuen Film Hail, Caesar! , eine Satire auf das Hollywood-Kino der 50er-Jahre (und daher quasi wie für mich gemacht). Im Zentrum der Geschichte steht der auf einer realen Person basierende Eddie Mannix (Josh Brolin), der "Problemlöser" von Capitol Pictures. Wann immer einer der Stars des Studios etwas anstellt - Pin-Up Fotos, Saufgelage, ungewollte Schwangerschaft - ist Mannix da, um das Problem zu lösen, oder besser gesagt zu vertuschen, damit die Klatschpresse nichts davon erzählt. Bei der Produktion eines Monumentalfilms, der ebenfalls "Hail, Caesar!" heißt, kommt es jedoch zu einem Zwischenfall, der Mannix vor eine besondere Herausfoderung stellt: Der Star Baird Whitlock (George Clooney) wird von einer ominösen Gruppe namens "The Future" entführt. Die Entführung ist jedoch nur ein Teil dieses Kaleidoskops über die letzten Glanzjahre des Studiosystems. So muss Mannix s

Books I've Read: Nadine Gordimer - The Lying Days

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  Für Südafrika interessiere ich mich schon lange (ich hoffe ja, dass ich eines Tages dorthin fahren werde), was wahrscheinlich ein Grund dafür ist, warum ich Nadine Gordimers The Lying Days zu Weihnachten bekommen habe. Die Geschichte des Romans ist schnell erzählt: Es geht um Helen Shaw, die mit ihren Eltern auf einer Goldmine im fiktionalen Atherton lebt. Je älter Helen wird, desto mehr ödet sie das Kolonialisten-Leben ihrer britischstämmigen Eltern an. Gleichzeitig erwacht bei einem Ausflug ans Meer ihre Sexualität. In den nächsten Jahren entfernt Helen sich immer weiter von ihren Eltern und ihrer Heimatstadt: Sie studiert in Johannesburg, schließt Freundschaft mit einem jüdischen Mann und einer Afrikanerin (beides undenkbar im Südafrika der Fünfzigerjahre), lebt in wilder Ehe mit einem Mann zusammen und erlebt den Beginn der Apartheid. The Lying Days , dessen Titel sich auf ein Gedicht von W.B. Yeats bezieht, ist kein Roman, in dem besonders viel passiert. Dennoch ist Gor

Una bella vacanza: Amalfi Adventures I

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Atrani Nach zweieinhalb Tagen in Rom sind wir zu unserem zweiten Hauptaufenthaltsort weiter gereist: Die Amalfiküste. Genauer gesagt, Atrani. Das wird ausgerechnet dort gelandet sind, war reiner Zufall, stellte sich aber als Glücksfall heraus. Wir haben mehrere AirBnb-Hosts entlang der Küste angeschrieben und nach einigen Absagen schließlich eine Zusage von einem älteren Herrn in Atrani bekommen. Atrani liegt direkt östlich neben Amalfi, dem Zentrum der nach ihr benannten Küste. Man könnte es leicht übersehen, zumal es je nach Quelle die kleinste oder zweitkleinste Gemeinde in Italien ist und nur über etwa 900 Einwohner verfügt. Der große Vorteil ist, dass Atrani von den Touristenmassen, die insbesondere Amalfi und Positano heimsuchen, verschont ist (ich weiß, es ist toll, so etwas als Tourist zu sagen). Da man allerdings nur zehn Minuten nach Amalfi läuft, kann man leicht von dessen Geschäften und Verkehrsnetz profitieren (dazu gleich mehr). In den neun Tagen, die wir an der Am

Movie Night: Miller's Crossing

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Die zweite Staffel von Fargo ist zu Ende, aber Hail, Caesar! ist noch nicht angelaufen - einer guter Zeitpunkt meines Erachtens, um tiefer in das Werk der Coen-Brüder einzusteigen. Einen ihrer frühen Filme, den ich bisher noch nicht gesehen habe, ist Miller's Crossing. Er hat einen starken Einfluss auf die Fargo -Folge "Did You Do This? No, You Did It!", was meine Neugier geweckt hat - das und die Tatsache, dass er während der Prohibition spielt. Hauptfigur ist Tom Reagan (Gabriel Byrne), der für den irischen Mobster Leo O'Bannon (Albert Finney) arbeitet. Leo wird von seinem italienischen Rivalen Johnny Caspar (Jon Pulito) aufgesucht, der ihn bittet, Buchmacher Bernie Bernbaum (John Turturro) umzulegen, weil dieser seiner Ansicht nach zu sehr von Caspars manipulierten Pferderennen und Boxkämpfen profitiert. Leo weigert sich, denn er hat eine Beziehung mit Bernies Schwester Verna (Marcia Gay Harden). Auch Tom schläft mit Verna. Als Leo sich entgegen Toms Rat weite

TV Night: Sherlock - The Abominable Bride

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Es ist tatsächlich kaum zu glauben, dass die Ausstrahlung der dritten Staffel von Sherlock schon wieder zwei Jahre her ist. Obwohl mir die Staffel an sich ganz gut gefallen hat, war die Halbwertzeit eher kurz: Bisher habe ich sie nur einmal gesehen, während ich mich bei Staffel 1 und 2 wirklich zwingen musste, die Folgen nicht immer und immer wieder anzuschauen. Dementsprechend kam mir die Pause jetzt erheblich kürzer vor als zwischen der zweiten und dritten Staffel, obwohl sie beide etwa gleichlang waren. Auf Staffel 4 muss der geneigte Zuschauer allerdings noch mindestens ein weiteres Jahr warten. Dafür haben die Autoren Steven Moffat und Mark Gatiss zu Weihnachten ein Special namens The Abominable Bride vorgelegt. Das Besondere an Sherlock ist ja, dass Moffat und Gatiss Arthur Conan Doyles Helden in das London des 21. Jahrhunderts verlegt haben. Das Besondere an The Abominable Bride ist, dass es im Viktorianische Zeitalter spielt, genauer gesagt 1895 - also zu Doyles Zeit.

Una bella vacanza: Roman Holiday I

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Über den Dächern von Rom (von der Villa Medici) In Deutschland ist es grau, windig, nass und kalt, sodass ich unweigerlich immer mal wieder vom Sommerurlaub träume (auch wenn das Ziel für dieses Jahr noch nicht feststeht). Dabei ist mir eingefallen, dass ich es nie geschafft habe, etwas über unseren Italienurlaub im letzten Jahr zu schreiben (abgesehen von einer Einleitung). Um alles en detail zu erzählen, fehlt mir auch jetzt die Zeit, aber ich möchte wenigstens ein paar Fotos von unseren ersten beiden Tagen in Rom posten, zusammen mit einigen Tops und Flops. + Villa Borghese: Ein riesiges grünes Areal unweit der Spanischen Treppe mit vielen Statuen. Perfekt um in der Mittagshitze etwas zu entspannen. - Eintrittspreise, Orientierung und Verkehr: Museen sind teuer. Bei den berühmtesten zahlt man rund 15 Euro für den Eintritt. Wir haben uns einen Roma Pass für 48 Stunden gekauft, der schmerzhafte 28 Euro pro Person kostet, aber mit dem man immerhin in das erste (!) Muse