Heavy Rotation: "Jump!" und "A Man Alive"

Sorry for lack of activity, aber ich stecke mitten im Umzug und habe daher nicht viel Zeit zum Schreiben. Zum Musikhören bin ich dennoch hin und wieder gekommen, auch wenn mich einige Neuerscheinung leider ziemlich enttäuscht haben, darunter (ich mag es kaum sagen) Dr. Dog, Basia Bulat, Lucius und, am bittersten von allen, Mavis Staples. Natürlich ist Mavis Staples außer Stande ein schlechtes Album zu machen, aber M. Ward schafft als Produzent einfach nicht dieselbe Magie wie Jeff Tweedy. Glücklicherweise habe ich Trost bei einigen anderen Alben gefunden, von denen ich es nicht unbedingt erwartet habe.

Van Dyke Parks - Jump!



Jeder weiß, dass ich Van Dyke Parks abgöttisch liebe. Da er allerdings so furchtbar wenig Alben aufgenommen hat und neues Material auch nicht in Sicht ist, arbeite ich mich bewusst langsam durch seine Diskographie. Inzwischen bin ich bei Jump! angekommen, dass 1984 erschien und die Geschichten des Br'er Rabbit musikalisch aufgreift. Nachdem Parks sich in den Siebzigerjahren vornehmlich mit karibischer Musik beschäftigt hat, ist Jump! full-on musical. In bester Broadway-Manier schafft Parks hier mitreißende Melodien, die natürlich überaus üppig instrumentiert sind (unter anderem mit Steel Drums - ganz ohne geht es dann doch nicht). Überhaupt ist alles ziemlich übertrieben; man achte auf das Ende der Songs, wo er immer noch einen draufsetzt. Für alle, die mit Parks nicht vertraut sind, mag das befremdlich klingen, aber er wer ein Herz für das traditionelle Musical hat (wie ich), der kann sich auf einen Endorphinrausch sondergleichen einstellen.




Thao & The Get Down Stay Down - A Man Alive



Vor diesem Album kannte ich von Thao & The Get Down Stay Down nur einen einzigen Song, "Brand New Key", den ich allerdings sehr oft gehört habe. Als ich zufällig gesehen habe, dass Thao ein neues Album veröffentlicht hat, dachte ich mir, dass ich damit ja vielleicht die Wartezeit auf das neue Lucius-Album überbrücken könnte. Ironischerweise gefällt mir A Man Alive deutlich besser als Lucius' Werk. Thao Nguyen ist hier nämlich ein so eingängiges wie ausgefallenes Popalbum gelungen, das vor Einfallsreichtum nahezu übersprüht. Thematisch setzt sich Nguyen hier mit ihrem Vater auseinander, der die Familie verlassen hat, als sie noch ein Kind war. Das persönliche Trauma hört man den Liedern oft nicht an, viele sind ein wilder Mix aus Pop, Funk, Elektro, Rap (produziert von Merill "tUnE-yArDs" Garbus), der doch in sich geschlossen klingt. Zeit, sich mehr von Thao anzuhören - und nicht nur zur Überbrückung.






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