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Es werden Posts vom November, 2012 angezeigt.

TV Night: Criminal Justice [Series 1]

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Und noch ein Eintrag zum Thema "Britische Fernsehserien, die einfach unfassbar gut sind". Heute: Criminal Justice . Die BBC-Miniserie erzählt die Geschichte des 21-jährigen Ben Coulter (Ben Whishaw - ja, ja), der sich eigentlich mit einem Kumpel treffen will. Da sein Auto jedoch nicht anspringt, nimmt er sich das Taxi seines Vaters. Als er kurz anhält, steigt eine junge Frau ein, die nicht weiß, dass Ben kein Taxifahrer ist. Zunächst versucht er noch, sie zum Aussteigen zu bewegen, doch da er sie ziemlich anziehend findet, stimmt er schnell zu, mit ihr ans Meer zu fahren. Die beiden betrinken sich, werfen Ecstasy ein und haben schließlich Sex im Haus des Mädchens. Anschließend geht Ben zurück in Küche, wo er einschläft. Als er am nächsten Morgen aufwacht, ist die Unbekannte tot, erstochen. In seiner Panik versucht Ben, Beweismaterial zu vernichten und zu fliehen, doch er verursacht einen Unfall und wird verhaftet. Schnell wird er zum Hauptverdächtigen und gerät in die Mü

It's a slow walk from the bottom to the top

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A Taste of Spring: Horse Feathers at Gleis 22, Münster

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  Bevor es dem Crossing Border weitergeht, möchte ich noch kurz auf das gestrige Konzerthighlight eingehen: Horse Feathers in Münster. Als ich vor zweieinhalb Jahren in Brisbane war, hörte ich kaum was anderes als Thistled Spring , sodass die Musik für mich auf immer mit dieser schönen Zeit verbunden sein wird. Also habe ich mich auf den Weg ins Gleis gemacht, um mir eine musikalische Dosis Wärme und Nostalgie abzuholen. Als Vorgruppe spielten Crooked Fingers alias Eric Bachmann und Begleiterin. Vor einer Ewigkeit habe ich mal ein paar Songs von ihnen gehört, das war es aber auch schon. In natura war ich von den beiden sehr angetan, sie spielten sehr ruhige, sehr poetische Songs, die wohl überwiegend von ihrem letzten Album Breaks in the Armor stammen. Bachmann scheint auch ein ganz witziger Kerl zu sein, so meinte er, dass sie sonst sehr schnell spielen würden, aber da das Gleis sie so gut gefüttert hätte, wäre sie heute etwas langsamer. Nach einer glücklicherweise nicht üb

Crossing Border Enschede 2012 (Part 1)

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Kommen wir nun endlich zum Crossing Border. Während das Zeitplanbasteln kaum Probleme aufwarf, war das ganze Drumherum schwieriger zu organisieren. So gab es zu meiner Überraschung kein Hostel in Enschede, und auch nicht in Hengelo, Almelo oder Oldenzaal. Die B&Bs in Enschede kosteten zudem mindestens 60 Euro pro Nacht, was mir eindeutig zu viel war. Nach langem, langem, langem Suchen fand ich schließlich eine Pension in Gronau-Epe, die 29 Euro für ein Einzelzimmer verlangte. Eigentlich hatte ich mit dem Zug fahren wollen, aber da es keine Verbindung von Epe nach Enschede gab (nur von Gronau selbst, das wiederum 5km von der Pension entfernt lag), bin ich dann mit dem Auto gefahren. Dort angekommen, empfing mich ein älterer Herr, der mich herumführte. Die Pension befand sich im ersten Stock eines Wohnhauses. Das Zimmer war ganz hübsch eingerichtet, inkl. Tisch, Bett, Kleiderschrank und Balkon. Außerdem konnte man vom Bett aus fernsehen (was mir eigentlich egal war, doch de

Movie Night: Cloud Atlas

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Über diesen Film ist wahrscheinlich mehr geschrieben worden als über jede andere Neuerscheinung des Jahres, aber schließlich handelt es sich auch um ein ungewöhnlich ambitioniertes Projekt. Cloud Atlas basiert auf dem gleichnamigen Roman von David Mitchell, der sechs verschiedene Handlungsstränge in fünf Jahrhunderten miteinander verbindet. Es hat mich schon sehr interessiert zu sehen, wie Tom Tykwer und die Wachowski-Geschwister Lana und Andy das im Film umsetzen. Was im Vorfeld sicher am meisten für Aufsehen gesorgt hat ist die Tatsache, dass die Darsteller (u.a. Tom Hanks, Halle Berry, Jim Broadbent, Hugo Weaving, Jim Sturgess, Doona Bae, Ben Whishaw, James D'Arcy, Susan Sarandon und Hugh Grant) mehrere Rollen übernehmen und dabei auch das Geschlecht oder die Ethnie wechseln. Die einzelnen Episoden im Überblick: 1) 1849: Der Anwalt Adam Ewing (Jim Sturgess) reist per Schiff von einer Südseeinsel nach San Francisco. Unterwegs wird er von einem habgierigen Arzt (Tom Hank

4th Time Around

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It's festival time! Heute fahre ich zum Crossing Border Festival nach Enschede. Nach Apeldoorn, Schiphol und Roermond ist das schon das vierte Mal in diesem Jahr, dass ich in die Niederlande fahre, und der letzte Besuch wird aller Wahrscheinlichkeit nach der absolute Höhepunkt. Obwohl das Festival insgesamt eher überschaubar ist, hat es ein unglaublich gutes Line-up. Als ich erfahren haben, dass Craig Finn von The Hold Steady, Patterson Hood von den Drive-by Truckers und Will Johnson von Centro-matic/South San Gabriel zusammen auf der Bühne stehen, bin ich vor Freude fast kollabiert. Vor ein paar Jahren war ich todtraurig, weil The Hold Steady und die Drive-by Truckers, zwei meiner absoluten Lieblingsbands, zwar zusammen auf Tour gegangen sind, aber nur in den USA. Dass ich nun zumindest die beiden Sänger zusammen erleben werde, ist schon fast die Erfüllung eines Traums. Zudem haben Finn und Hood dieses Jahr sehr gute Soloalben veröffentlicht (das von Will Johnson habe ich

TV Night: The Hour [Series 1]

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Im Zugen meiner Ben-Whishaw-Studien (yes, there's more to come) bin ich auf eine Fernsehserie namens The Hour gestoßen, die mein Interesse geweckt hat, da es um eine Reihe BBC-Journalisten geht, die einen politischen Skandal aufdecken. In den meisten Filmen und Serien existieren ja nur Boulevardjournalisten und die Rolle der Presse als Korrektiv zur Politik wird gerne unterschlagen. Hin und wieder läuft aber auch einmal eine Serie, die zeigt, wie wichtig investigativer Journalismus ist. The Hour spielt im Jahr 1956. Freddie Lyon (Ben Whishaw) ist ein bis zur Dreistigkeit passionierter BBC-Journalist. Ihn nerven die ewig gleichen Newsreeels, die sich hauptsächlich mit den Verlobungsfeiern reicher Töchter beschäftigen. Auf so einer Feier trifft er jedoch auf Ruth Elms, eine Bekannte aus Kindertagen, die ihn auf einen kürzlich geschehen Mord in der U-Bahn aufmerksam macht. Dieser wurde von der Polizei als Raubmord klassifiziert, obwohl nichts gestohlen wurde. Bald gibt es Hin

See, I was born a restless child and I could hear the world outside calling me

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  Die musikalische Entdeckung der Woche heißt The Oh Hello's. Dabei handelt es sich um die Geschwister Tyler und Maggie Heath aus Texas. Und bevor ihr jetzt aufstöhnt "Oh nein, nicht schon wieder ein Mann/Frau/Country-Duo!" - diese beiden sind wirklich klasse. Sie waren mit ihrem Song "Hello My Old Heart" auf Fuel/Friends' (sehr empfehlenswertem) Autumn-Mix vertreten, der mir schon recht gut gefallen hat. Als ich dann erfahren habe, dass sie ihr Debütalbum Through The Deep, Dark Valley auf NoiseTrade (und auf Bandcamp ) veröffentlicht haben, musste ich es mir natürlich umgehend anhören und, was soll ich sagen, ich bin immer noch ganz verzaubert. " Through the Deep, Dark Valley is a self-contained concept album, and so for best results should be listened to in its entirerty, in chronological order, in one sitting", sagt die Band selbst über ihr Werk. Tatsächlich haben die Songs eine Art Verlorener-Sohn-Thema: Die Protagonisten sind vom

Project Ireland: I love you. Thanks for the Golden Age.

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Schließlich brach der gefürchtete Montag an und ich musste meine Sachen packen. Ich wollte nicht gehen. Es war nicht so, dass ich mich nicht auf Familie und Freunde freute, oder Privatsphäre, aber ich wollte nicht weg. Ich wollte bleiben. Zumindest für eine Weile. Es ist schon komisch, ich habe, alle Besuche zusammen genommen, gerade einmal 14 Tage in Belfast verbracht und trotzdem fühlt sich die Stadt ein bisschen wie Zuhause an. Und auch wenn ich bis auf das Titanic Museum eigentlich alle Sehenswürdigkeiten abgegrast hatte, hatte ich das Gefühl, dass es noch unendlich mehr zu entdecken gibt. Und wenn nicht, dann könnte ich auch ewig am Fluss spazieren gehen, die Linen Hall Library durchstöbern oder in den Pubs den Musikern zuhören. Dass ich nun gehen musste, machte mich einfach nur traurig. Zumal das Wetter sich langsam zu bessern schien. Check-out war erst um elf, sodass ich mir Zeit nehmen konnte. Ich packte gemächlich und frühstückte, wobei ich froh sein konnte, dass e

Project Ireland: The Lagan Towpath

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Und dann brach auch schon mein letzter richtiger Tag in Belfast, in Irland, an. Für diesen Sonntag hatte ich mir zwei Dinge vorgenommen: Erst wollte ich ins Titanic Museum und später ins Pub und mir eine Session ansehen. Statt der Dublin Road oder der Great Victoria Street nahm ich dieses Mal die Sandy Row auf dem Weg in die Innenstadt, da sich dort noch einige Murals befinden, die ich noch nicht gesehen hatte. Neben den üblichen Loyalisten- und King-Billy-Murals drehten sich viele um Fußball, eins war zum Beispiel George Best gewidmet. Ansonsten wirkte die Gegend ziemlich heruntergekommen. Gegen elf kam ich dann am Titanic Belfast an, etwas später als geplant, weil ich die Strecke (mal wieder) unterschätzt hatte. Die Strafe folgte auf dem Fuß: Schon vor der Tür stand ein Schild, dass das Museum für diesen Tag ausverkauft ist. Ausverkauft?! Ausverkauft?! Ausverkauft?!?!?!   Ich konnte es nicht glauben. Dafür, dass ich so lange gezögert hatte, ob ich dafür wirklic

Movie Morning: Skyfall

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Eigentlich bin ich kein James-Bond-Fan. Ein Agent, der sich im Namen ihrer Majestät durch die Gegend ballert, Martinis trinkt und nebenbei noch ein paar Mädchen flachlegt - das hat mich nie interessiert. Ich kann mich auch nicht daran erinnern, schon einmal einen Bond-Film in Gänze gesehen zu haben. Doch dann kam Skyfall . Als ich gehört habe, dass Ben Whishaw den Q spielt, war meine Neugier geweckt; als ich dann noch erfuhr, dass Javier Bardem den Bösewicht gibt und die vielen positiven Kritiken las, entschloss ich mich, mir den Film anzusehen. Skyfall ist übrigens nicht nur mein erster richtiger Bond, es war auch das erste Mal, dass ich an einem Sonntagmorgen ins Kino ging, weil der Film dann in der Originalfassung gezeigt wurde. Das war eine ganz angenehme Sache, auch weil es nicht so brechend voll war. Es hatten sich etwa 70 Leute eingefunden, kein Vergleich zu den Massen, die sich nach Vorstellungsende bereits im Foyer tummelten. Nun aber zum Film. Der beginnt mit einer s

Books I've Read: Michael Chabon - Telegraph Avenue

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  Einen Titel hat Michael Chabons Telegraph Avenue schon einmal sicher: Es war mein am sehnsüchtigsten erwartetes Buch des Jahres. Ich bin ein riesiger Fan von Chabon und sein mit dem Pulitzer-Preis prämierter Roman The Amazing Adventures of Kavalier & Clay ist nach Paul Austers Moon Palace mein liebstes Buch überhaupt. Da konnte ich es natürlich kaum erwarten, endlich sein neuestes Werk Telegraph Avenue zu lesen, vor allem nachdem ich erfahren habe, dass Musik in dem Buch eine große Rolle spielt. Die titelgebende Straße verläuft zwischen Oakland und Berkeley in Kalfornien und ist der Wohnort zweier befreundeter Paare: Archy und Gwen, afroamerikanisch, sowie Nat und Aviva, weiß und jüdisch. Archy und Nat führen zusammen einen Plattenladen namens "Brokeland Records", Gwen und Aviva sind die "Berkeley Birth Partners", Hebammen. Vom einen auf den anderen Tag sind beide Partnerschaften plötzlich in ihrer Existenz bedroht: Brokeland, weil Gibson Goode, ehem

Project Ireland: I Spend My Days in Endless Roaming

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Am Vierzehnten machte ich mich dann auf den Weg nach Carrickfergus. Man kann von Belfast aus den Zug nehmen, was mir ja lieber ist als der Bus. Die Fahrt dauert eine halbe Stunde und kostet vier Pfund return, was echt unglaublich günstig ist im Vergleich zu hiesigen Gefilden: Eine Zugfahrt nach Münster dauert zum Beispiel auch nur 30 Minuten, aber das Hin- und Rückfahrticket kostet 15 Euro, das ist dreimal so teuer. Unfassbar. Aber zurück zu Carrickfergus. Die Stadt ist ja in erster Linie für ihre mittelalterliche Festung bekannt, und die wollte ich mir ansehen. Eigentlich bin ich kein großer Fan von Schlössern und dergleichen, aber Carrickfergus Castle hatte ich mal bei Last Night of the Proms gesehen, wo es schon sehr beeindruckend ausgeschaut hatte. Außerdem mag ich den Song, der nach dem Ort benannt ist. Ich hatte keinen Stadtplan, also folgte ich am Bahnhof einfach zwei Männern, die aussahen, als ob sie das Gleiche vorhatten wie ich. Wir mussten ein Stück durch d