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Es werden Posts vom Mai, 2014 angezeigt.

Records of the Month: Gold Fever/Fortune/With Light and With Love

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little hurricane - Gold Fever little hurricane waren 2011 für mich eine der Überraschungen des Jahres. Zu einer Zeit, wo plötzlich jede Band in Richtung Elektro zu gehen schien, war es sehr erfrischend, ein Duo zu hören, dass den guten alten Blues spielte. Gitarre, Drums, gelegentlich noch ein Mandoline - hier war weniger wirklich mehr. Nach drei langen Jahren des Wartens brachten Tone und CC jetzt ihr zweites Album Gold Fever heraus, das sich immer noch auf den Blues konzentriert, aber auch einige Weiterentwicklungen zu bieten hat. "Boiling Water" etwa ist ein ruhigeres Stück mit Brass Section, das ein bisschen an Lucero erinnert, "Sorry Son" beginnt mit einem pizzicato-Teil der Streicher, bevor CC mit dem Schlagzeug dazustößt. Erst im letzten Teil des Songs tritt dann auch die Gitarre kurzzeitig in der Vordergrund. Dennoch wissen little hurricane natürlich, wie man richtig schön rockt. "Summer Air" und "Grand Canyon" erinnern an d

TV Night: Mad Men (Season 7.1)

ACHTUNG: SPOILER Die Leiden des Serienliebhabers #243: Nachdem ich so viele Lobpreisungen über Mad Men gehört habe, habe ich mir im letzten Herbst die Staffeln 1 bis 6 angesehen. Damals dachte ich noch, dass Staffel 7 bald hinterher kommt und ich daher nicht lange warten brauche, bis die Serie durch ist. Pustekuchen! Kurz darauf hat AMC bekannt gegeben, Mad Mens finale Staffel in zwei Teile von jeweils sieben Folgen aufzusplitten, wobei die letzten Episode im Frühjahr 2015 laufen wird. 2015!!! I was not amused. AMC hatte das bereits mit der Breaking Bad durchgezogen, was man vielleicht noch ansatzweise verstehen kann, aber Mad Men eignet sich nun überhaupt dafür, wie eine Jungfrau in einer Zaubershow brutal in zwei Teile geschnitten zu werden. Bisher war es bei jeder Staffel so, dass sie sich langsam entwickelt und ihren Höhepunkt in der letzten Folge erreicht hat. Mal ganz abgesehen davon, dass bei Mad Men jedes Detail wichtig ist und man zuviel vergisst, wenn fast ein Jahr zwi

Movie Night: Shall We Dance

Fred and Ginger, die Zweite: Shall We Dance von 1937 war bereits der siebte von zehn gemeinsamen Astaire-Rogers-Filmen, und der erste, bei dem die Einnahmen hinter den Erwartungen zurückblieben und der daher langsam das Ende der Partnerschaft vorzeichnete. Aber auch wenn Shall We Dance an den Kinokassen nicht so erfolgreich war wie seine Vorgänger, ist er heute einer der bekanntesten Filme des Duos. Das dürfte vor allem an der Musik liegen, die von niemand anderen als den Gershwins stammt. Die Geschichte kann es jedenfalls nicht sein, die Shall We Dance zum Klassiker macht: Astaire spielt hier den Balletttänzer Peter P. Peters, besser bekannt als vermeintlicher Russe "Petrov", der seine Leidenschaft für den Jazz entdeckt - zum Entsetzen von Jeffrey Baird (Edward Everett Horton), dem das Ballettensemble gehört. Zudem fällt Petrov auch noch ein Daumenkino (!) mit Bildern von Stepptänzerin Linda Keene (Rogers) in die Hände, woraufhin er sich prompt in sie verliebt. Lind

Today I like... "Full Moon and Empty Arms"

Bob Dylan wäre nicht Bob Dylan, wenn er nicht immer für eine Überraschung gut wäre. Wenige Tage vor seinem 73. Geburtstag verwies ein unauffälliger Hinweis auf Facebook auf einen neuen Song, der auf Dylans Website zu hören ist. Als ob das nicht schon erstaunlich genug wäre, handelt es sich bei "Full Moon and Empty Arms" nicht um eine Eigenkomposition, sondern um das Cover eines Frank-Sinatra-Hits von 1946, der seinerseits auf einem Klavierkonzert von Rachmaninow basiert. Die Aufregung war natürlich riesengroß. Dylan macht den Sinatra?! Was um alles in der Welt hat das nun wieder zu bedeuten? Musikalisch betrachtet ist das Stück gar nicht sooo überraschend, sondern passt ziemlich gut zu dem, was Dylan in den letzten Jahren so aufgenommen hat, besonders Modern Times . Zudem hat er sich ja schon häufiger im Great American Songbook bedient, um es mal vorsichtig auszudrücken. Was Dylans Version von "Full Moon and Empty Arms" in erster Linie ausmacht ist, dass er

Movie Night: Top Hat

Es ist mir ja ein bisschen peinlich es zuzugeben, aber ich habe noch nie einen Fred-und-Ginger-Film gesehen. Bis gestern. Da ich Fred Astaire vergöttere wie keinen anderen Tänzer habe ich mich entschlossen, diese unverzeiliche Bildungslücke Stück für Stück zu schließen. Den Auftakt macht Top Hat von 1935, der als einer der besten und bekanntesten Filme des Duo gilt und gemeinhin als Einstieg in ihr zehnteiliges Werk empfohlen wird (ja, auch im Jahre des Herrn 2014 wird über so etwas noch diskutiert, der Untergang des Abendlandes steht also nicht unmittelbar bevor). Die Handlung ist eigentlich kaum der Rede wert: Tänzer Jerry Travers (Fred Astaire) wird von seinem Freund und Musicalproduzenten Horace Hardwick (Edward Everett Horton) nach London geholt, um in dessen Show aufzutreten. Im Hotel kann Travers nicht umhin, auch zu später Stunde noch wie ein Duracell-Häschen durch die pompöse Suite zu steppen, zum Ärgernis der jungen Frau unter ihm, die einfach nur schlafen will. Dale

Books I've Read: Carl Bernstein/Bob Woodward - All the President's Men

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Wenn ich bedenke wie sehr ich den Film All the President's Men liebe und wie ich oft ich ihn gesehen habe, dann frage ich mich schon wieso ich erst kürzlich auf die Idee gekommen bin, die Buchvorlage von Carl Bernstein und Bob Woodward zu lesen. In erster Linie habe ich wohl gehofft, ein bisschen was von diesen Giganten lernen zu können, die maßgeblich zur Entdeckung und Aufklärung der Watergate-Affäre beigetragen haben und so zu Helden unzähliger Journalisten (einschließlich mir) wurden. Alles begann am 17. Juni 1972, als fünf Männer dabei erwischt wurden, wie sie in das Hauptquartier der Demokraten im Watergate-Komplex einbrachen. Für Washington-Post-Reporter Bob Woodward klingt die Story zunächst wenig interessant, bis er erfährt, dass die Männer mit Abhörtechnik ausgestattet waren und einer von ihnen Verbindung zur CIA hat. Da der 29-jährige Woodward erst seit relativ kurzer Zeit bei der Post täig ist, wird ihm sein 28-jähriger Kollege Carl Bernstein zur Seite geste