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Es werden Posts vom Februar, 2016 angezeigt.

Movie Night: Spotlight

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Heute bin ich ausnahmsweise aktuell, denn wie ihr sicher mitbekommen habt, ist Spotlight bei der diesjährigen Oscar-Verleihung gestern als bester Film ausgezeichnet worden. Darin erzählt Regisseur und Co-Autor Tom McCarthy, wie der Boston Globe 2001 und 2002 den großflächigen, sexuellen Missbrauch von Kindern in der katholischen Kirche in Boston aufdeckte. Dass der Globe das Thema überhaupt genauer beleuchtete, ging auf den damaligen Chefredakteur Marty Baron (Liev Schreiber) zurück, der gerade aus Miami nach Boston gewechselt war. Baron setzt "Spotlight", die Investigativ-Einheit der Zeitung, auf das Thema an, zu der der Chef Walter "Robby" Robertson (Michael Keaton), Mike Rezendes (Mark Ruffalo), Sacha Pfeiffer (Rachel McAdams) und Matt Carroll (Brian D'Arcy James) gehören. Ebenfalls miteinbezogen ist Redakteur Ben Bradlee, Jr. (John Slattery), Sohn des legendären Washington-Post-Chefredakteurs. Zunächst gehen die Journalisten davon aus, dass nur ein P

Movie Night: Hail, Caesar!

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Nach dem Abstecher in das Frühwerk der Coen-Brüder war es jetzt Zeit für ihren neuen Film Hail, Caesar! , eine Satire auf das Hollywood-Kino der 50er-Jahre (und daher quasi wie für mich gemacht). Im Zentrum der Geschichte steht der auf einer realen Person basierende Eddie Mannix (Josh Brolin), der "Problemlöser" von Capitol Pictures. Wann immer einer der Stars des Studios etwas anstellt - Pin-Up Fotos, Saufgelage, ungewollte Schwangerschaft - ist Mannix da, um das Problem zu lösen, oder besser gesagt zu vertuschen, damit die Klatschpresse nichts davon erzählt. Bei der Produktion eines Monumentalfilms, der ebenfalls "Hail, Caesar!" heißt, kommt es jedoch zu einem Zwischenfall, der Mannix vor eine besondere Herausfoderung stellt: Der Star Baird Whitlock (George Clooney) wird von einer ominösen Gruppe namens "The Future" entführt. Die Entführung ist jedoch nur ein Teil dieses Kaleidoskops über die letzten Glanzjahre des Studiosystems. So muss Mannix s

Books I've Read: Nadine Gordimer - The Lying Days

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  Für Südafrika interessiere ich mich schon lange (ich hoffe ja, dass ich eines Tages dorthin fahren werde), was wahrscheinlich ein Grund dafür ist, warum ich Nadine Gordimers The Lying Days zu Weihnachten bekommen habe. Die Geschichte des Romans ist schnell erzählt: Es geht um Helen Shaw, die mit ihren Eltern auf einer Goldmine im fiktionalen Atherton lebt. Je älter Helen wird, desto mehr ödet sie das Kolonialisten-Leben ihrer britischstämmigen Eltern an. Gleichzeitig erwacht bei einem Ausflug ans Meer ihre Sexualität. In den nächsten Jahren entfernt Helen sich immer weiter von ihren Eltern und ihrer Heimatstadt: Sie studiert in Johannesburg, schließt Freundschaft mit einem jüdischen Mann und einer Afrikanerin (beides undenkbar im Südafrika der Fünfzigerjahre), lebt in wilder Ehe mit einem Mann zusammen und erlebt den Beginn der Apartheid. The Lying Days , dessen Titel sich auf ein Gedicht von W.B. Yeats bezieht, ist kein Roman, in dem besonders viel passiert. Dennoch ist Gor

Una bella vacanza: Amalfi Adventures I

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Atrani Nach zweieinhalb Tagen in Rom sind wir zu unserem zweiten Hauptaufenthaltsort weiter gereist: Die Amalfiküste. Genauer gesagt, Atrani. Das wird ausgerechnet dort gelandet sind, war reiner Zufall, stellte sich aber als Glücksfall heraus. Wir haben mehrere AirBnb-Hosts entlang der Küste angeschrieben und nach einigen Absagen schließlich eine Zusage von einem älteren Herrn in Atrani bekommen. Atrani liegt direkt östlich neben Amalfi, dem Zentrum der nach ihr benannten Küste. Man könnte es leicht übersehen, zumal es je nach Quelle die kleinste oder zweitkleinste Gemeinde in Italien ist und nur über etwa 900 Einwohner verfügt. Der große Vorteil ist, dass Atrani von den Touristenmassen, die insbesondere Amalfi und Positano heimsuchen, verschont ist (ich weiß, es ist toll, so etwas als Tourist zu sagen). Da man allerdings nur zehn Minuten nach Amalfi läuft, kann man leicht von dessen Geschäften und Verkehrsnetz profitieren (dazu gleich mehr). In den neun Tagen, die wir an der Am

Movie Night: Miller's Crossing

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Die zweite Staffel von Fargo ist zu Ende, aber Hail, Caesar! ist noch nicht angelaufen - einer guter Zeitpunkt meines Erachtens, um tiefer in das Werk der Coen-Brüder einzusteigen. Einen ihrer frühen Filme, den ich bisher noch nicht gesehen habe, ist Miller's Crossing. Er hat einen starken Einfluss auf die Fargo -Folge "Did You Do This? No, You Did It!", was meine Neugier geweckt hat - das und die Tatsache, dass er während der Prohibition spielt. Hauptfigur ist Tom Reagan (Gabriel Byrne), der für den irischen Mobster Leo O'Bannon (Albert Finney) arbeitet. Leo wird von seinem italienischen Rivalen Johnny Caspar (Jon Pulito) aufgesucht, der ihn bittet, Buchmacher Bernie Bernbaum (John Turturro) umzulegen, weil dieser seiner Ansicht nach zu sehr von Caspars manipulierten Pferderennen und Boxkämpfen profitiert. Leo weigert sich, denn er hat eine Beziehung mit Bernies Schwester Verna (Marcia Gay Harden). Auch Tom schläft mit Verna. Als Leo sich entgegen Toms Rat weite

TV Night: Sherlock - The Abominable Bride

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Es ist tatsächlich kaum zu glauben, dass die Ausstrahlung der dritten Staffel von Sherlock schon wieder zwei Jahre her ist. Obwohl mir die Staffel an sich ganz gut gefallen hat, war die Halbwertzeit eher kurz: Bisher habe ich sie nur einmal gesehen, während ich mich bei Staffel 1 und 2 wirklich zwingen musste, die Folgen nicht immer und immer wieder anzuschauen. Dementsprechend kam mir die Pause jetzt erheblich kürzer vor als zwischen der zweiten und dritten Staffel, obwohl sie beide etwa gleichlang waren. Auf Staffel 4 muss der geneigte Zuschauer allerdings noch mindestens ein weiteres Jahr warten. Dafür haben die Autoren Steven Moffat und Mark Gatiss zu Weihnachten ein Special namens The Abominable Bride vorgelegt. Das Besondere an Sherlock ist ja, dass Moffat und Gatiss Arthur Conan Doyles Helden in das London des 21. Jahrhunderts verlegt haben. Das Besondere an The Abominable Bride ist, dass es im Viktorianische Zeitalter spielt, genauer gesagt 1895 - also zu Doyles Zeit.

Una bella vacanza: Roman Holiday I

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Über den Dächern von Rom (von der Villa Medici) In Deutschland ist es grau, windig, nass und kalt, sodass ich unweigerlich immer mal wieder vom Sommerurlaub träume (auch wenn das Ziel für dieses Jahr noch nicht feststeht). Dabei ist mir eingefallen, dass ich es nie geschafft habe, etwas über unseren Italienurlaub im letzten Jahr zu schreiben (abgesehen von einer Einleitung). Um alles en detail zu erzählen, fehlt mir auch jetzt die Zeit, aber ich möchte wenigstens ein paar Fotos von unseren ersten beiden Tagen in Rom posten, zusammen mit einigen Tops und Flops. + Villa Borghese: Ein riesiges grünes Areal unweit der Spanischen Treppe mit vielen Statuen. Perfekt um in der Mittagshitze etwas zu entspannen. - Eintrittspreise, Orientierung und Verkehr: Museen sind teuer. Bei den berühmtesten zahlt man rund 15 Euro für den Eintritt. Wir haben uns einen Roma Pass für 48 Stunden gekauft, der schmerzhafte 28 Euro pro Person kostet, aber mit dem man immerhin in das erste (!) Muse