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Es werden Posts vom April, 2014 angezeigt.

Records of the Week: 3rd/Teeth Dreams

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The Baseball Project - 3rd Wer mich kennt weiß, dass ich mit Sport nicht viel anfangen kann. Genau genommen überhaupt nichts. Von daher hätte ich mir nie die Alben einer Band namens The Baseball Project angehört, wenn eins der Mitglieder nicht Scott McCaughey wäre, Kopf von The Minus 5 und The Young Fresh Fellows, Ex-Aushilfsgitarrist von R.E.M. und Angehörger diverser anderer musikalischer Vereinigungen. Anfangs war ich skeptisch, da ich fast nichts über Baseball weiß (es dafür aber auch nicht so sehr hasse wie, sagen wir mal, Fußball), aber McCaughey und seine Kollegen Steve Wynn, Peter Buck und Linda Pitmon waren so nett, ihre Songs im Booklet für unbedarfte Europäer zu erklären. Wie sich herausstellte, hat Baseball tatsächlich eine Vielzahl unglaublicher Geschichten zu bieten, die das Quartett in unglaubliche Songs verwandelt hat. Da ist Harvey Haddix, der 12 perfekte Innings warf und im 13. scheiterte, da ist Sandy Koufax, der sich zwischen Gesundheit und Karriere e

Heavy Rotation: Tyler Lyle - Ditchdigger

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Es gibt kaum einen besseren Start in den Tag als eine E-Mail von Bandcamp mit dem Hinweis, dass Tyler Lyle über Nacht überraschend eine neue EP veröffentlicht hat. Im Moment hinke ich bei Neuerscheinungen hoffnungslos hinterher, aber Ditchdigger musste ich mir umgehend anhören. Ich meine, fuck, Tyler Lyle! Zumal die Veröffentlichung seiner letzten EP Expatriates ja auch schon wieder ein gutes Jahr her ist (von Alben fange ich hier jetzt gar nicht an...). Nichtsdestotrotz finden sich auf Ditchdigger einige Anknüpfungspunkte an Expatriates : Es gibt (noch) eine Version von "Werewolf" und der Refrain des Titelsongs war auch schon bei "Rodanthe" zu hören. Ansonsten hat sich Lyle aber thematisch von der Mythologie verabschiedet und ist im Hier und Jetzt angekommen. Auch musikalisch betrachtet ist Ditchdigger "moderner", wenn man so will. "A Song to Sing" präsentiert sich überraschend frisch und poppig (und ein bisschen Vampire-Weekend-artig

Movie Night: 12 Angry Men

Manche Filme packen einen vom ersten Moment an, einfach nur weil sie so ungewöhnlich sind. 12 Angry Men (deutsch: Die zwölf Geschworenen ) ist so ein Film. Obwohl er gemeinhin als Justizdrama beschrieben wird, spielt nur die Anfangsszene im Gerichtssaal. Mehr noch: Vom eigentlichen Prozess bekommt der Zuschauer gar nichts mit. Als die Geschichte beginnt ist die Verhandlung bereits vorbei: Der Richter belehrt die Geschworenen, die Kamera zeigt kurz den jugendlichen Angeklagten, und das war's. Mit Ausnahme einiger Szenen im Waschraum und dem kurzen Finale vor dem Gerichtsgebäude spielt der gesamte Film in dem Beratungszimmer, in dem die Jury ein einstimmiges Urteil fällen muss. Zunächst sieht es aus, als ob die - größtenteils namenlos verbleibenden - Juroren keine Schwierigkeiten hätten, sich auf ein Urteil zu einigen: Zu offensichtlich ist es für sie, dass der junge Mann auf der Anklagebank seinen Vater erstochen hat. Doch während 11 Geschworenen für "schuldig" sti

TV Night: The Pacific

An einem Vorweihnachtsabend vor fünf oder sechs Jahren stieß ich im Fernsehen zufällig auf The War , Ken Burns' 14-Stunden-Dokumentation über den Zweiten Weltkrieg. Ebenso wie bei seiner Sezessionskrieg-Doku The Civil War war ich gleich völlig gebannt und schaute mir das epische Werk mehrmals an. Von daher war ich ziemlich erfreut zu sehen, dass Watchever die beiden HBO-Serien Band of Brothers und The Pacific ins Programm aufgenommen hat. Obwohl Band of Brothers die Ältere von beiden ist, habe ich mir zunächst The Pacific angesehen, da ich immer noch recht wenig über den Pazifikkrieg weiß. The Pacific hielt einige Überraschungen bereit, denn wenngleich es sich um eine Serie handelt, beruht sie zum großen Teil auf wahren Begebenheiten. Auch gab es ein Wiedersehen mit einigen "alten Bekannten." Die Macher (darunter Steven Spielberg und Tom Hanks als Produzenten) konzentrieren sich in ihrer Sendung auf die Kriegserfahrungen dreier Marines, die es wirklich gegeben ha

Today I like... "Goshen '97"

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  Sorry for lack of activity , aber im Moment habe ich ziemlich viel Arbeit und komme daher kaum zum (privaten) Schreiben. Eine Empfehlung habe ich aber doch: Strand of Oaks' neuer Song "Goshen '97". Ich habe mich bestimmt schon einmal darüber ausgelassen wie abgöttisch ich Strand of Oaks aka Timothy Showalter liebe und als ich erfahren habe, dass irgendwann im Laufe des Jahres ein neues Album erscheint habe ich vor Aufregung fast meinen Kaffee ausgespuckt. Die netten Leuten von NPR waren so freundlich, den Song auf ihrer Website als Stream anzubieten (eine Embed-Funktion gibt aber anscheinend leider nicht). Als ich mir "Goshen '97" zum ersten Mal angehört habe, war ich erneut völlig von den Socken, denn der Song ist so anders als alles andere was Showalter bisher gemacht hat. Kein zarter Solofolk wie auf Leave Ruin , keine epischen Rock/Folk/Metal-Nummern wie auf Pope Killdragon , keine Synthesizer-Dystopie wie Dark Shores . "Goshen