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Es werden Posts vom April, 2015 angezeigt.

North by Northeast: Nothing Gold Can Stay

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Okay, I give up. Eigentlich wollte ich noch mindestens fünf Einträge über Estland schreiben, aber im Moment weiß ich einfach nicht, wie ich das schaffen soll, zumal die nächste Reise (Italien Ende Mai) glücklicherweise auch nicht mehr all zu lange hin ist. Die letzte Einträge zu Riga waren schon bloß das Aufwärmen verblassender Erinnerungen und ich befürchte, dass die anderen Texte kaum besser geworden wären, eher das Gegenteil. Daher muss ich die Reihe schweren Herzens vorzeitig einstellen, auch wenn ich das Wichtigste wenigstens noch kurz erwähnen will. I had a feeling: In Riga hatte ich ja schon die Ahnung, dass der Urlaub nicht so perfekt weitergehen könne, aber ich hatte nicht die blasseste Ahnung, was mich in Estland erwarten würde. Die Fahrt mit dem Fernbus von Riga nach Tallinn hat noch wunderbar geklappt, aber die Unterkunft war die reinste Katastrophe. Als ich zwei Monate vor meinem Urlaub nach einer Bleibe suchte musste ich feststellen, dass in Tallinn schon so gut wie

Record of the Month: Sufjan Stevens - Carrie & Lowell

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Die besten Künstler sind wohl die, die einen immer wieder aufs Neue überraschen. Auch Sufjan Stevens fällt in diese Kategorie. Nach seinem, wie er selbst sagte, "maximalistischen" letzten Album Age of Adz mit seinen überbordenen Arrangements und Songs von 25 Minuten Länge konnte ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, wo seine Reise als nächstes hingehen soll, denn mehr war ja praktisch unmöglich. Das letzte, was ich von allerdings erwartet habe, ist ein schlichtes Folk-Album. Diese Phase seiner Entwicklung schien längst abgeschlossen zu sein. Nun ist sein neuestes Werk Carrie & Lowell aber tatsächlich ein schlichtes Folk-Album, das in seiner Reduziertheit nur mit Seven Swans von 2004 vergleichbar ist. Und auch thematisch knüpft Stevens hier an vergangenes an, denn im Zentrum steht seine Familie - genauer gesagt seine Mutter und sein Stiefvater: Carrie und Lowell. Stevens' Mutter verstarb 2012 und in diesen elf Songs versucht er, mit ihrem Tod umzugehe

Movie Night: To Kill a Mockingbird

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I wasn't ready to leave Maycomb just yet , daher konnte ich es mir nicht verkneifen, mir auch die Filmversion von To Kill a Mockingbird anzusehen - zumal diese als eine der besten Literaturverfilmungen überhaupt gilt und niemand anderes als Gregory Peck Atticus Finch spielt. Ich war schon gespannt, wie die Verantwortlichen um Regisseur Robert Mulligan, Produzent Alan J. Pakula und Drehbuchautor Horton Foote das Buch umsetzen, schließlich ist TKAM kein Roman, in dem besonders viel passiert. Ausnahme ist freilich das Gerichtsverfahren um Tom Robinson (Brock Peters), dass dann auch einen Großteil des Films einnimmt. Ebenso wie im Buch wird schnell deutlich, dass die Anklage gegen Robinson überhaupt keinen Bestand haben dürfte, wo es nicht nur nichts gibt, dass auf seine Schuld hinweist, sondern die vorhandenen Beweise ihn sogar als Täter ausschließen. Alle Schauspieler zeigen bei den Gerichtsszenen eine fantastische Leistung, sei es der monströse Bob Ewell (James Anderson) o

TV Night: Better Call Saul (Season 1)

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In den letzten Jahren gab es wohl keine Serie, die so sehr gehypt wurde wie Breaking Bad , von daher ist es nicht unbedingt überraschend, dass AMC und Serienautor Vince Gilligan die Geschichte in irgendeiner Weise ausdehnen wollten. Hauptfigur des Spin-Offs Better Call Saul ist, wie der Titel vermuten lässt, Saul Goodman (Bob Odenkirk), der dubiose und etwas lächerliche " criminal lawyer", der Walter White und Jesse Pinkman beim Handel mit Crystal Meth unterstützt. Als alter Breaking Bad -Freund war klar, dass ich mir das ansehen muss. Zudem war Saul immer eine meiner Lieblingsfiguren, da er es in erster Linie war, der für das dringend notwendige comic relief gesorgt hat. Erfreulich war auch, dass die Folgen jeweils einen Tag nach der US-Ausstrahlung auf Netflix verfügbar waren, ich wünschte, das wäre bei allen Serien so. Better Call Saul beginnt im Jahr 2002 und damit sechs Jahre vor den Geschehnissen von Breaking Bad . Damals hieß Saul Goodman noch Jimmy McGill und

Records of the Month: Joe Pug - Windfall und Lady Lamb - After

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Es ist der erste April und der erste Schwung der Frühjahrsneuerscheinungen ist durch. Natürlich bin ich mal wieder ein wenig im Verzug mit dem Hören, was allerdings auch daran liegt, dass manche Alben so gut waren, dass ich sie mir immer und immer wieder anhören wollte. Besonders schön ist, dass so viele meiner Lieblingskünstler in diesem Frühling neue Alben herausbringen, unter anderem auch Joe Pug und Lady Lamb. Joe Pug - Windfall Seit Jahren rede ich immer wieder davon, was für ein großartiger Musiker Joe Pug ist. Viel hat sich seitdem nicht getan: Er ist immer noch ziemlich unbekannt und eine Europa-Tour ist auch nicht in Sicht. In den USA tourte er jedoch sehr regelmäßig, mit dem Ergebnis, dass er Ende 2013 ziemlich ausgebrannt und kurz davor war, die Musik aufzugeben. Glücklicherweise ist es nicht soweit gekommen, sodass mit Windfall jetzt sein inzwischen drittes Album erschienen ist. Die Zweifel, die ihn zwischenzeitlich plagten, sind aber sehr präsent in de