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Es werden Posts vom Dezember, 2014 angezeigt.

Books I've Read: Seth - It's a Good Life, If You Don't Weaken

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Dieser Text gehört wohl in die Rubrik "Zufälle gibt's". Als 2002 Aimee Manns Album Lost in Space erschien, war ich nicht nur von der Musik begeistert, ich verliebte mich auch umgehend in die Illustrationen. Die Bilder versprühten einen nostalgischen Charme, wenn auch gepaart mit Einsamkeit, und der Cartoon im Booklet war melancholisch und brüllend komisch zugleich. Ich wollte mehr davon, doch der Text im Inneren verriet nur, dass das Artwork von einem gewissen Seth stammt. Über die nächste Jahre versuchte ich immer mal wieder mehr über ihn herauszufinden, jedoch ohne Erfolg. Irgendwann gab ich auf, aber jedes Mal, wenn ich das Album in die Hand nahm, dachte ich wieder: "Man, was für fantastische Illustrationen!" Stellt euch nun meine Überraschung vor, als ich letzte Woche die Jubiläumsausgabe des Rolling Stone lese, in der unter anderem auch die besten Comics der letzten 20 Jahren aufgelistet sind, und dort folgendes Buch finde: It's a Good Life, If

Movie Night: The Barkleys of Broadway

Nach The Story of Vernon and Irene Castle schienen Fred und Ginger endgültig Geschichte zu sein. Niemand hatte damit gerechnet, die beiden jemals wieder gemeinsam auf der Leinwand zu sehen, obwohl sie eine erneute Zusammenarbeit nicht ausgeschlossen hatten. Doch dann kam das Jahr 1949: Fred Astaire und Judy Garland feierten (wie ich ja schon unzählige Male erwähnt habe) mit Easter Parade einen riesigen Erfolg, sodass Produzent Arthur Freed die beiden erneut zusammenbringen wollte. Allerdings war Garland zu diesem Zeitpunkt zu krank um zu drehen. MGM brauchte dringend Ersatz für ihre Rolle in The Barkleys of Broadway und engagierte: Ginger Rogers. Schon ein interessanter Zufall, wenn man bedenkt, dass Fred Astaire überhaupt nur in Easter Parade mitgespielt hat (und dafür aus dem Ruhestand zurückgekehrt ist!), weil Gene Kelly sich kurzfristig verletzt hatte. Ein Hoch auf seinen gebrochenen Knöchel! So wie es passend war, dass Fred and Gingers Geister am Ende von Vernon and Irene

It wasn't meant to be like this.

Weihnachten! Ich habe dem Fest der Liebe ganz schön entgegen gefiebert, nicht nur, weil die Vorweihnachtszeit die schlimmste des ganzen Arbeitsjahres ist (diesmal ohne einen freien Tag zwischen dem 16. November und dem 20. Dezember), aber auch weil ich ein sehr harmoniebedürftiger Mensch bin und ich es einfach toll finde, wenn die ganze Familie zusammen kommt. Leider habe ich mich mal wieder zu früh gefreut, denn die halbe Familie leidet/litt unter einer Magengrippe, sodass Weihnachten in diesem Jahr nur in einer Light-Version stattfindet. Nun ja, was will man machen. Hier noch ein paar Ereignisse der letzten Wochen: Ich war schon wieder im Kino! Diesmal in Der Bauer und sein Prinz von Bertram Verhaag, ein Dokumentarfilm über die Biofarm von Prinz Charles. Ich muss zugeben, dass ich am Anfang ziemlich vorurteilsbeladen war, nach dem Motto "der reiche Prinz kann es sich ja leisten, auf Steuerzahlerkosten mit seiner kleinen Farm zu experimentieren", aber bei seiner Home F

Movie Night: The Story of Vernon and Irene Castle

Fred und Gingers letzter Film für RKO ist zugleich auch ihr ungewöhnlichster, denn The Story of Vernon and Irene Castle hat so gar nichts mit den eskapistischen musical comedies der Vorjahre zu tun. Nicht nur handelt es sich hier um eine Biographie, der Film hat auch - so viel sei verraten - kein Happy End. Ich würde ihn nicht einmal als Musical bezeichnen, auch wenn er voll von Musik ist. Es ist eher ein Tanzfilm - und die Geschichte einer großen Liebe. Egal, was man von Vernon and Irene Castle hält, der Film hat mit Sicherheit eine der grandiosesten Kennenlern-Szenen der Filmgeschichte: Vernon Castle und Irene Foote treffen sich nämlich zum ersten Mal, als sie einen Hund aus dem Meer retten. Vernon ist da bereits Schauspieler, wenn auch bloß der Sidekick in mäßig unterhaltsamen Sketchen, während Irene nur von einer Bühnenkarriere träumt. Als Vernon bei ihr Zuhause seine Kleidung trocknen lässt, führt sie ihm im Clownskostüm die Nummer vom "Yama Yama Man" vor. Verno

The Week in Review

Eigentlich will ich gar nicht unbedingt über die letzten zwei Wochen schreiben - all work and no play, you know - aber ein paar Dinge sind doch erwähnenswert: 1) Ich war zum ersten Mal seit zwei Jahren (!) im Kino und zwar in Mr. Turner . J.M.W. Turner ist einer der Maler, dessen Werke mich immer wieder fasziniert haben, sodass ich mir unbedingt das Biopic von Mike Leigh ansehen wollte, zumal der Guardian dem Film in Cannes schon die Bestnote gegeben hat. Mr. Turner ist auf jeden Fall ein Film, der es dem Publikum nicht leicht macht. Einen Spannungsbogen sucht man hier vergeblich; Regisseur und Drehbuchautor Mike Leigh hat eher verschiedene Episoden aus Turners zweiter Lebenshälfte szenisch umgesetzt, was vielleicht nicht so unterhaltsam, aber freilich realistischer ist. Turner selbst ist auch eine sehr komplexe und nur bedingt liebenswerte Figur, so hat er beispielsweise eine sehr innige Beziehung zu seinem Vater, verleugnet aber seine eigenen Kinder. Dieser Turner ist ein Egoist