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Es werden Posts vom März, 2013 angezeigt.

In your Easter bonnet...

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Ich liebe diese Feiertage, an denen man ohne schlechtes Gewissen schlemmen und Filme gucken kann. Und so wie It's a Wonderful Life an Weihnachten nicht fehlen darf, ist kein Ostern wirklich komplett ohne Easter Parade. Ich bin von diesem Film immer noch so besessen wie am Anfang. Nachdem ich ihn gestern erneut gesehen habe, musste ich wieder feststellen, dass er einfach perfekt ist. In diesem Sinne: Happy Easter!

March Review

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Wettertechnisch scheint der März der neue Dezember zu sein, musikalisch betrachtet eher der neue April. Während sonst der vierte Monat der veröffentlichungsstärkste neben dem September war, konnte in diesem Jahr schon der dritte mit reihenweise interessanten Neuerscheinungen aufwarten. Was will man bei diesem Wetter schließlich auch anderes machen als Musik hören? Frontier Ruckus - Eternity of Dimming Ende 2010 lief bei mir kaum ein Song so häufig wie "Mona and Emmy" von Frontier Ruckus, sodass ich Eternity of Dimming einigermaßen gespannt erwartet habe. Das dritte Werk der Band aus Michigan ist ein Doppelalbum mit 20 Songs, die insgesamt über 5000 Wörter beinhalten (das habe ich gelesen, nicht gezählt). Die Lieder sind nicht nur wortstark, sondern auch banjolastig (was durchaus als Kompliment zu verstehen ist), es wäre jedoch falsch, Frontier Ruckus in die Bluegrass-Ecke zu schieben. Ihre Musik ist eigenwilliges Americana von teils poppiger Melodiösität.

The day my grandfather made a joke.

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  Manchmal ist es schon verwunderlich, dass die besten Familiengeschichten erst spät erzählt werden, oder gar nie ans Licht kommen und an Weihnachten und Ostern stattdessen lieber über Tod, Krankheit und den Garten gesprochen wird. Neulich jedoch fanden meine Oma und mein Vater alte Zeitungsausschnitte, die sie an eine der interessantesten familiären Begebenheiten erinnerten. Am 15. Februar 1961(?) gab mein Opa im Wochenblatt für Westerkappeln, Lotte und Wersen folgende Anzeige auf: "Hubschrauber zu kaufen gesucht, da hier die Wege der Gemeinden Westerkappelns und besonders Wersens nicht mehr passierbar sind. Kommt nicht nach hier, liebe Freunde und Bekannte! Ihr müßtet elendig im Schlamm versinken. Schönen Gruß auf diesem Wege." Natürlich wollte er nicht wirklich einen Hubschrauber kaufen. Die eher ungewöhnliche Kritik an den schlechten Straßenverhältnisse erregte jedoch ziemlich viel Aufmerksamkeit. Laut Zeitungsbericht war sie "in aller Munde" und die

Movie Night: Casino Royale

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Vor einem halben Jahr hätte ich das nicht für möglich gehalten, aber dies ist tatsächlich mein dritter kompletter Bond innerhalb von viereinhalb Monaten. Wie ihr euch vielleicht erinnert, hat mir Skyfall ziemlich gut gefallen, wo hingegen ich Quantum of Solace todlangweilig fand. Der dritte Craig-Bond, der mir noch fehlte, war Casino Royale , sein Erstling. Der Film hat mich aus mehreren Gründen interessiert: Erstens hat er ähnlich gute Kritiken wie S kyfall bekommen, zweitens baut Quantum of Solace inhaltlich auf ihm auf und drittens spielt Casino Royale (das Buch) eine relativ prominente Rolle in The Hour und ich wollte wissen, worum es dort geht. Casino Royale ist Ian Flemings erster Bond-Roman, der interessanterweise noch nie im Rahmen der eigentlichen Bond-Reihe verfilmt wurde. Doch es ist sehr passend, dass sich die Produzenten für Daniel Craigs Einstand Flemings Debüt ausgesucht haben. Dort wird James nämlich gerade erst in den Doppelnull-Stand befördert und muss sich C

Everyday I lived I was trying to sing the Blues

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Es gibt Musik, zu der man sofort eine besondere Bindung verspürt. Manchmal hat man eine Sehnsucht nach einem Lied in sich, aber man weiß nicht genau, wie es klingt. Und dann hört man einen Song und denkt sich, „Das ist es. Das ist genau das, was ich gesucht habe.“ Obwohl ich relativ viel Musik höre, passiert mir das nicht oft. Bei Jason Molina war es jedoch so. Nachdem ich die Zwei-Sätze-Kritik von The Magnolia Electric Co. gelesen hatte, hatte ich das Bedürfnis, das Album zu hören. Und als dann eines Nachts zufällig „Farewell Transmission“ aus den Boxen drang wusste ich sofort, dass es seine Musik ist – die Musik, nach der ich gesucht hatte. Ich hatte schon einmal über diesen besonderen Moment geschrieben, als Jason Molina seine EP Autumn Bird Songs veröffentlichte. Nach Jahren der Krankheit schienen sich die Dinge für ihn endlich zum besseren zu wenden: Er schrieb Songs, er heiratete – und wie viele andere hatte ich die Hoffnung, bald wieder mehr von The Magnolia Electric Co. zu hö

Today I like... The Lone Bellow

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Sorry for lack of activity, aber das reale Leben nimmt mir zur Zeit vollkommen in Anspruch. Eine kleine Musikempfehlung habe ich aber doch: The Lone Bellow. Das Trio aus Brooklyn veröffentlichte im Januar sein Debütalbum und scheint nach allem was man so hört the next big thing zu sein. Sie könnten tatsächlich die nächsten Lumineers sein, und das nicht nur weil es sich um zwei Männer und eine Frau handelt. The Lone Bellow spielen sehr hübschen Alt.Country mit einem umwerfenden Gesang, wie sie unter anderem bei ihrem Tiny Desk Concert unter Beweis gestellt haben. Zwei der Songs sind auch auf den SXSW-Samplern, "You Never Need Nobody" und "Two Sides of Lonely". A propos SXSW-Sampler: einen habe ich noch gefunden, diesmal von SPIN, die 60 Songs zusammen gestellt haben. Ich muss zugeben, dass ich von 90 Prozent der Interpreten noch nie gehört habe, aber da auch Caitlin Rose, Beach Fossils, Keep Shelly in Athens, Lissie, Unknown Mortal Orchestra und Widowspeak

How to Fight the SXSW Blues

Es ist März und ich kann mal wieder nicht zu SXSW nach Austin. Falls ich unerwartet zu Geld kommen sollte, steht eine Reise zum größten Musikfestival der Welt ganz oben auf meiner Liste. Glücklicherweise wissen Paste und NPR um den Schmerz von Leuten wie mir und stellen Sampler mit Bands zusammen, die auf dem Festival auftreten. Dieser Sampler von HGTV und Paste, den man auf Noisetrade herunterladen kann, versammelt 28 Musiker, darunter Hurray for the Riff Raff, Josh Rouse, Ivan & Alyosha, Bhi Bhiman, Billy Bragg, Spirit Family Reunion und Josh Ritter. Wenn das kein starkes Argument ist, dann weiß ich auch nicht. NPR setzen mit ihrem Mix The Austin 100 sogar noch einen drauf und bieten 100 Songs von 100 Bands. Einige finden sich auch auf dem Paste-Sampler; daneben gibt es unter anderem Lieder von Field Report, Haley Bonar, Hey Marseilles,  Kopecky Family Band, The Milk Carton Kids, Night Beds, Phosphorescent, Widowspeak und Youth Lagoon. Das ist doch ein schöner Tros

Heavy Rotation: Ivan & Alyosha - All the Times We Had

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  A propos Titel: Bei Bands ist es manchmal ganz ähnlich. Dass ich überhaupt auf Ivan & Alyosha aufmerksam geworden bin lag vor allem an ihrem Bandnamen, denn "Die Brüder Karamasov" ist eins meiner liebsten Bücher überhaupt. Ich hörte mir also ihre EP Fathers Be Kind (!) an und war sofort verzaubert von dem schönen Harmoniegesang. Als sie dann vor ziemlich genau einem Jahr via Pledgemusic um einen Obolus baten, um ihr Debütalbum aufnehmen zu können, habe ich im Gegenzug für eine signierte CD natürlich ein bisschen was abgedrückt. Im Sommer bekam ich All the Times We Had schon mal als Download, ich hörte mir es jedoch nur ein paar Mal an, da ich gerade in Irland war und nicht die Ruhe hatte, intensiv Musik zu hören. Da die Band zu der Zeit auch einen Plattenvertrag unterschrieb, verzögerte sich die offizielle Veröffentlichung mehrmals, bis ich schon fast vergaß, dass dieses Album überhaupt existiert. Diese Woche jedoch fand ich zu meiner Überraschung Post aus Seattl