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Es werden Posts vom Juli, 2013 angezeigt.

Records of the Season: Mavis Staples, Jason Isbell, Vampire Weekend, Laura Marling

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"Records of the Season", so weit ist es jetzt also schon gekommen. Ich weiß, dass ich in letzter Zeit erschreckend wenig über Musik geschrieben habe, aber ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich von den meisten Neuerscheinungen in diesem Jahr ziemlich underwhelmed war. Nun hatte ich, zumindest vor den Ferien, nicht übermäßig viel Zeit zum Musik hören, sodass ich alle Alben links liegen gelassen habe, die mich nicht spätestens beim dritten Durchgang wenigstens einen Moment lang gefesselt haben. Keine Chance für Grower also. Und vielleicht der Grund, warum selbst alte Lieblinge wie Dawes, Iron & Wine oder The National nicht bei mir hängen geblieben sind. Nichtsdestotrotz gibt es auch einige Alben, die mich begeistert haben und diese möchte ich nicht unerwähnt lassen. Mavis Staples - One True Vine Für mich persönlich war dies die wahrscheinlich am sehnsüchtigsten erwartete Release des Jahres, denn auf One True Vine hat Mavis Staples wieder mit niemand anderem al

My Own Private Odyssey: There Is a Storm Brewing

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Für den Mittwoch hatte ich mir eins vorgenommen: Kultur, Kultur, Kultur. Als erstes stand das Archäologiemuseum auf dem Programm. Es lag in entgegengesetzter Richtung zur U-Bahn-Station, sodass ich nun die andere Hälfte der Straße zu sehen bekam. Ich hatte ja schon erwähnt, dass sich das Hostel in einem ziemlich üblen Viertel befand, aber während der östliche Teil der Straße einfach nur heruntergekommen war, gab es im westlichen Teil ziemlich viele Obdachlose. Ich hatte naturgemäß ein ziemlich schlechtes Gewissen, als ich an ihnen vorbeiging, wo ich doch im Urlaub war und sie nicht mal ein Zuhause hatten. Überhaupt ist die ganze Situation ziemlich desolat in Athen. Mir war klar, dass es aufgrund der Krise alles andere als rosig aussah, aber es mit eigenen Augen zu sehen war noch einmal was anderes. Es waren nicht nur die ganze baufälligen Häuser, sondern es gab einfach erschreckend viele Menschen, die obdachlos waren. Andere suchten alles zusammen, was sie irgendwie entbehren konnten

Movie Night: Roman Holiday

Da ich es in diesem Jahr schon wieder nicht geschafft habe, in Italien zu urlauben, habe ich mich quasi als Ersatz dafür entschieden, mir Roman Holiday anzusehen. Der Film von William Wyler ist vor allem dafür bekannt, dass Audrey Hepburn dort zum ersten Mal in einer Hauptrolle zu sehen war - für die sie übrigens prompt einen Oscar bekam. Hepburn spielt Ann, die Kronprinzessin eines nicht genannten Landes. Auf ihrer Tour durch Europa macht sie auch Station in Rom, wo sie jedoch so von ihren royalen Pflichten genervt ist, dass sie die Nerven verliert. Der Hofdoktor spritzt ihr ein Beruhigungsmittel, doch sie haut ab. Auf einer Bank setzt die Wirkung des Medikaments ein und Ann wird schläfrig. Der amerikanischen Journalist Joe Bradley (Gregory Peck) findet sie und nimmt sie nach einigem Hin und Her schließlich mit zu sich nach Hause, ohne zu wissen, wer die junge Frau eigentlich ist. Dabei hatte Bradley die Aufgabe, die Prinzessin am nächsten Morgen offiziell zu interviewen, doch

My Own Private Odyssey: On Seeing the Parthenon Marbles

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Kaum zu glauben, aber als ich am nächsten Morgen aufwachte, war ich schon fast so etwas wie erholt. Das traf sich sehr gut, denn ich hatte mir vorgenommen, zunächst Filipapou Hill zu besteigen und dann endlich das Akropolis-Museum zu besichtigen. In Athen gibt es ziemlich viele Hügel und ich hatte vor, sie alle zu "erstürmen" als Ausgleich dafür, dass die Reiseroute keine größeren Wanderungen hergab. Außerdem war der Hauch Natur ein netter Ausgleich zum Kulturprogramm und natürlich auch zur Stadt mit ihrem chaotischen Straßenverhältnissen. Now, whatever you do - don't plan a daytrip to Filipapou Hill . Entgegen meiner Erwartungen dauerte der Aufstieg von der Akropoli-Station aus nämlich nur 20 Minuten. Aus der Entfernung hatte der Hügel immer so hoch und vor allem steil ausgehen, aber aus der Nähe betrachtet stellte sich heraus, dass er weder das eine noch das andere war. Ich hatte sicher nicht mit einer Tageswanderung gerechnet, aber schon gedacht, dass es länger d

Movie Night: The Philadelphia Story

Ich weiß wirklich nicht, waum ich erst jetzt von diesem Film erfahren habe. Wahrscheinlich, weil mir einfach nie in den Sinn gekommen ist, dass zwei Hollywood-Giganten wie Cary Grant und James Stewart in demselben Film auftreten könnten. Aber dieser Traum von einer Besetzung existiert tatsächlich. Sein Name: The Philadelphia Story . Der Film unter der Regie von George Cukor basiert auf dem gleichnamigen Stück von Philip Barry, das dieser speziell für Katharine Hepburn geschrieben hatte. Nachdem das Stück erfolgreich am Broadway aufgeführt wurde, verkaufte Hepburn die Rechte an MGM unter der Bedingung, dass sie die Hauptrolle spielt. So erhoffte sie sich, ihre eingeschlafene Karriere wiederzubeleben und vor allem ihren Ruf als "box office poison" loszuwerden. Tatsächlich war The Philadelphia Story 1940 ein Riesenhit an den Kinokassen, aus gutem Grund. Doch zunächst einmal zur Geschichte: Hepburn spielt Tracy Lord, die aus einer der wohlhabendsten Familien Philadelphias

My Own Private Odyssey: I rode past destruction in the ditches

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Dass die zweite Nacht so unruhig war, was auch deshalb ungünstig, weil ich mir für diesen Tag vorgenommen hatte, die Akropolis zu besichtigen. Der Reiseführer empfahl, sie entweder früh am Morgen oder spät am Abend zu besuchen, um den Touristenmassen zu entgehen. So hoffte ich, dass relativ früh an einem Montagmorgen noch nicht so viele Menschen dort unterwegs sind und dass es vielleicht auch noch nicht so heiß sein würde. Soweit der Plan. Als ich jedoch um halb neun in die U-Bahn stieg, zeigte das Thermometer bereits eine Temperatur von 27 Grad an, und als ich eine Viertelstunde später die Promenade zum Eingang hochging, hielten dort schon unzählige Busse. Großartig. Die Akropolis - sie ist eine von den Sehenswürdigkeiten, die ich mir schon seit Ewigkeiten ansehen will. Es ist ein bisschen peinlich, aber als ich ein Kind war, war einer meiner Lieblingsfilme Alvin und die Weltenbummler . Wenn ihr ein Kind der Achtziger seid, erinnert ihr euch wahrscheinlich an diesen Film: die Ch

Movie Night: Meet Me in St. Louis

Weiter geht's mit der Erkundung amerikanischer Musicalklassiker: Diesmal war Meet Me in St. Louis an der Reihe. Ich hatte mir ja schon länger vorgenommen, ihn mir anzuschauen, da er zu Judy Garlands bekanntesten Filmen zählt (wohl auch weil sie dort Ehemann Nr. 2, Regisseur Vincente Minelli kennenlernte). Meet Me in St. Louis erzählt aus dem Leben der Familie Smith vom Sommer 1903 bis zum Frühjahr 1904. Produzent Arthur Freed hatte zunächst einige Probleme, ihn Louis B. Mayer zu verkaufen, da der Film kaum Handlung hat: Das einzige, das halbwegs für Spannung sorgt ist die Ankündigung des Vaters, dass die Familie nach New York zieht, was Mutter, Großvater und die fünf Kinder nur widerwillig hinnehmen, da keiner das geliebte St. Louis verlassen will, zumal 1904 dort die sehnsüchtig erwartete Weltausstellung stattfindet. In erster Linie dreht sich der Film um das Liebesleben der beiden älteren Schwestern. Rose (Lucille Bremer) versucht ihren Schwarm Warren Sheffield (Robert Su