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Es werden Posts vom Januar, 2013 angezeigt.

The Daily Iris: Hotter Than Mojave in My Heart

Die Reise durch Iris DeMents Diskographie geht weiter, heute war ihr Debütalbum  Infamous Angel  an der Reihe. Mein erster Favorit ist "Hotter Than Mojave in My Heart", das beweist, dass Iris nicht nur eine herausragende politische Songwriterin ist, sondern auch Sinn für Humor hat.

The Daily Iris: Wasteland of the Free

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Da ich einfach nicht genug von Iris DeMents Sing the Delta bekommen kann, habe ich jetzt angefangen, mir auch ihre älteren Sachen anzuhören, zunächst The Way I Should . Dabei gibt es einen Song, der mich besonders umgehauen hat: "Wasteland of the Free." Obwohl das Lied bereits 1996 erschienen ist, ist es hochaktuell. Ich kenne kaum ein Lied, in dem soziale Ungerechtigkeit so offen kritisiert wird wie in diesem hier. Folgt dem Text im Video - DeMent nimmt kein Blatt vor dem Mund und trifft in jeder Strophe den Nagel auf den Kopf. Für mich spielt sie damit in derselben Liga wie Bob Dylan, Bruce Springsteen oder Tom T. Hall. Wow wow wow.

Books I've Read: Nicholas Kristof & Sheryl WuDunn - Half the Sky: Turning Oppression Into Opportunity For Women Worldwide

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Sei es nun im Zusammenhang mit katholischen Krankenhäusern oder mit FDP-Spitzen-kandidat Rainer Brüdele: Zurzeit ist Sexismus wieder in aller Munde (wenn auch nicht immer so, wie man sich das wünschen würde). Doch während die Gleichberechtigung von Mann und Frau in der westlichen Welt auf einem guten Weg ist, sieht das in weiten Teilen des Globus ganz anders aus. Insbesondere in Asien und Afrika werden auch heute noch Millionen von Frauen und Mädchen diskriminiert und versklavt. Diesen Frauen geben Nicholas Kristof und Sheryl WuDunn in ihrem Buch Half the Sky eine Stimme. Das Pulitzer-Preis-prämierte Journalisten-Ehepaar war in diversen Entwicklungsländern unterwegs, wo sie mit Frauen gesprochen haben, die schier unüberwindbare Hindernisse hinter sich gelassen und Herausragendes geleistet haben. Obwohl das Buch nicht einmal 300 Seiten lang ist, schneidet es eine ganze Reihe von Themen an: Zwangsprostitution, Vergewaltigung, "Ehren"morde, Müttersterblichkeit, Genitalv

Gee, that was swell: Aimee Mann @ Gloria Theater, Köln

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Ich weiß noch genau, wann ich zum ersten Mal Aimee Mann gehört habe: Am 27. März 2000. Es war die 72. Verleihung der Oscars und sie war für ihren Song "Save Me" aus dem Film Magnolia nominiert. Das war übrigens auch das erste Mal (glaube ich), dass ich einen Song von Randy Newman hörte, "When She Loved Me" aus Toy Story . Den mochte ich zwar, aber da Sarah McLachlan ihn sang, fiel Randy mir nicht groß auf. Es sollte noch ein paar Jahre dauern, bis ich seine Brillanz entdeckte. Am Ende gewannen weder Aimee noch Randy, sondern Phil Collins (!) für seine Tarzan-Schnulze. Das war der wohl größte Fehlgriff seit der Oscar an "My Heart Will Go On" ging und nicht an Elliott Smith. Doch Oscar hin oder her: Ich war vom ersten Moment an fasziniert von Aimee. Ich dachte, dass sie die coolste Frau der Welt sein muss. Ihre Musik war anders als alles was ich bis dahin gehört hatte (im Großen und Ganzen Peer-Group-Teenie-Crap) und der Song ließ mich nicht los. Wenig s

TV Night: Parade's End

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Wenn es aktuell einen Schauspieler gibt, der in meiner Gunst ansatzweise mit Ben Whishaw mithalten kann, dann ist es Benedict Cumberbatch. Für mich ist er der einzig wahre Sherlock Holmes (sowie Martin Freeman der einzig wahre Dr. Watson ist), sodass ich mich sehr gefreut habe, als ich erfahren habe, dass er die Hauptrolle in der BBC-Serie Parade's End spielt, der Verfilmung der gleichnamigen Roman-Tetralogie von Ford Madox Ford. Da ich ja nicht nur eine Schwäche für den Cumberbatch sondern auch für Miniserien und Period Dramas habe, musste ich mir das natürlich unbedingt ansehen. Benedict spielt Christopher Tietjens, einen Aristokraten aus Yorkshire, der im Department of Statistics arbeitet. Tietjens ist so gebildet, dass er die Encylopaedia Britannica korrigiert und außerdem ziemlich altmodisch, da er sich seiner gesellschaftlichen Stellung und die Verantwortung, die damit einhergeht, bewusst ist, während seine Umgebung zusehends rein monetäre Werte in den Mittelpunkt ste

Books I've Read: Michael Chabon - Manhood for Amateurs

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Als ich las, dass Michael Chabon ein neues Buch veröffentlicht ( Telegraph Avenue ) erfuhr ich auch, dass er bereits 2009 eine Sammlung autobiographischer Essays namens Manhood for Amateurs erschienen  ist, was seinerzeit völlig an mir vorbei gegangen ist. Natürlich musste ich die Lektüre daher umgehend nachholen. Ein paar biographische Details waren mir schon bekannt, etwas dass er in Washington geboren ist und nach der Scheidung seiner Eltern mit Mutter und Bruder nach Columbia, Maryland zog, dass er seinen Debütroman als Abschlussarbeit seines Studiums geschrieben hatte, diese von seinem Professor an einen Verlag weitergegeben und prompt zu einem Bestseller wurde und dass er mit seiner zweiten Frau, der Juristin und Schriftstellerin Ayelet Waldman, und den vier gemeinsamen Kindern in Berkeley, Kalifornien lebt. Das ist mehr als ich über die meisten meiner anderen Lieblingsschriftsteller weiß, trotzdem interessierte mich, wie Chabon selbst sein Leben schildert. Manhood for Am

Great Job Internet: Black Prairie on Tiny Desk

Ich liebe NPRs Tiny Desk Concerts, denn hier spielen die tollsten Musiker auf engstem Raum zusammen. Das absolute Highlight war wohl Glenn Kotches Mini-Schreibtisch-Drumkit, das er für diesen Anlass zusammengebastelt hat, aber Black Prairies Auftritt kommt dem schon sehr nahe. Ich hatte mich an dieser Stelle ja schon mehrmals darüber ausgelassen, wie sehr ich ihr letztes Album A Tear in the Eye Is a Wound in the Heart mag und habe ich mich daher sehr gefreut, dass sie drei meiner Lieblingslieder davon gespielt haben: "Dirty River Stomp", Nowhere, Massachusetts" und "Richard Manuel". Es macht einfach wahnsinnig viel Spaß ihnen zuzusehen, außerdem beweisen sie, dass man auch mit einem Akkordeon rocken kann.

Today I like... Human Cannonball

Overtime by Human Cannonball Human Cannonball ist eine Band aus Dayton, Ohio, der auch Southeast-Engine-Bassist Jesse Remnant angehört. 2008 brachte Remnant zunächst ein Soloalbum mit dem Titel The Human Cannonball  heraus, dem die gleichnamige Band folgte. Im letzten Oktober veröffentlichten Human Cannonball ihr Debütalbum Let's Be Friends  mit 16 knackigen Songs, die im Durchschnitt gerade einmal zwei Minuten lang sind. Anders als bei Southeast Engine handelt es sich hier um flotten Sixties-Pop, der stellenweise an Woods oder Dr. Dog erinnert. Klasse!

TV Night: The Hour [Series 2]

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Ich gebe es zu: Ich bin besessen. Besessen von dieser Serie. Inzwischen habe ich Staffel 1 so oft gesehen, das ich sie mitsprechen kann, und als Staffel 2 erschienen ist, musste ich sie mir natürlich umgehend zulegen. Wir erinnern uns: In The Hour geht es um eine investigative Fernsehsendung gleichen Namens, die in erster Linie von vier Journalisten gemacht wird: Produzentin Bel Rowley (Romola Garai), Anchorman Hector Madden (Dominic West), Home-Affairs-Correspondent Freddie Lyon (Ben Whishaw) und Foreign-Affairs-Correspondent Lix Storm (Anna Chancellor).  Nachdem die Sendung Kritik am Vorgehen von Regierung und Geheimdienst im Zuge der Suezkrise übte, drohte ihr zunächst das Aus. Staffel 2 beginnt 10 Monate später: Bel ist noch Produzentin, muss aber vieles allein regeln, da Freddie nach seiner Kündigung und dem Tod seines Vaters auf Reisen ist. Dann taucht ein neuer Head of News auf, Randall Brown (Peter Capaldi). Er ist kühl, aber charismatisch, und er teilt ein Geheimnis m

Books I've Read: Elijah Wald - Vom Mississippi zum Mainstream: Robert Johnson und die Erfindung des Blues

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Blues ist ein besonderes Steckenpferd von mir (ich habe einst meine Magisterarbeit darüber geschrieben), sodass ich mich naturgemäß sehr gefreut habe, als ich vor einigen Wochen Elijah Walds Vom Mississippi zum Mainstream geschenkt bekam. Wie kaum eine andere Musikrichtung ist der Blues von Mythen umrankt, und wie kaum ein anderer Musiker des 20. Jahrhunderts ist einer seiner berühmtesten Vertreter, Robert Johnson, mit Legenden behaftet. Warum gerade der Blues so verklärt wird und was er überhaupt ist, damit beschäftigt sich Wald in seinem Buch, das übrigens aus dem Jahr 2004 stammt und erst im vergangenen Jahr auf Deutsch erschienen ist. Mississippi beginnt mit der Frage, wie der Blues entstand und wie er zum Mainstream wurde. Dabei weist Wald gleich zu Anfang darauf hin, dass das, was wir heute als Blues bezeichnen, nur bedingt mit dem übereinstimmt, was die afroamerikanische Bevölkerung im frühen 20. Jahrhundert unter Blues verstand. Diese Diskrepanz spielt das ganze Buch

Top 50 Alben 2012

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Ich kann's nicht lassen: Auch wenn es jedes Jahr schwieriger wird ob der Vielzahl von erscheinenden Alben eine Liste zu erstellen, macht es mir immer noch Spaß. Dieses Jahr gab es gar so viele hörenswerte Alben, dass ich zum ersten Mal 50 von ihnen in meine Liste aufgenommen habe. 50 Alben, die ich (fast) uneingeschränkt weiter empfehlen kann. Ich sehe das hier nicht als die ultimative Bestenliste an - Widersprüche und Ergänzungen sind ausdrücklich erwünscht. Dieses Mal fand ich es ohnehin unglaublich schwer, eine Nummer Eins zu küren bzw. die Scheiben überhaupt in eine Reihenfolge zu bringen, da es sehr viele sehr gute Alben gab, aber keines, das ich so sehr geliebt habe wie Southeast Engines Canary im letzten Jahr . So zeigt diese Top 50 mehr oder weniger an, welche Alben ich über die vergangenen Monate am meisten gehört habe.  Zwei allgemeine Trends lassen sich beobachten: 1) Die Elektronisierung hält immer noch an, letzte "Opfer" waren Delta Spirit und The Myna