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Es werden Posts vom Dezember, 2012 angezeigt.

I'll be home for Christmas

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Typisch für Weihnachten ist, dass es immer schneller kommt als man denkt. Nun ist schon der 26. Dezember und ich habe nur einen Bruchteil meiner Lieblingsweihnachtlieder vorgestellt. Wenigstens bleiben so noch genug für das nächste Jahr (oder das übernächste oder das überübernächste...) übrig. Zum vorläufigen Abschluss habe ich hier Sufjans Version von "I'll be home for Christmas", für mich eines der deprimierendsten Weihnachtslieder überhaupt. Es ist einfach traurig, wenn man das Fest nicht mit seinen Liebsten verbringen, sondern nur davon träumen kann. Nichtsdestotrotz finde ich das Lied sehr schön; auch Sufjans Video halte ich für sehr gelungen, wenn auch etwas merkwürdig: Ach nein, so traurig mag ich dann doch nicht enden. Deshalb hier noch etwas mehr oder weniger Fröhliches. Merry Christmas!

Movie Night: It's a Wonderful Life

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Zu meinen liebsten Weihnachtstraditionen gehört es, mich am Heiligabend nach dem Beisammensein mit der Familie in mein Bett zu kuscheln und It's a Wonderful Life von Frank Capra zu schauen. Für mich ist das der Weihnachtsfilm schlechthin. Da ich dieses Jahr an Heiligabend leider andere Verpflichtungen habe, musste ich das Anschauen etwas vorziehen, denn ein Fest der Liebe ohne diesen Film ist einfach undenkbar. Ich weiß nicht, wie oft ich It's a Wonderful Life schon gesehen habe, und manchmal denke ich auch, ich kann ihn gar nicht mehr sehen, aber sobald er dann läuft bin ich jedes Mal wieder so gefangen, als würde ich ihn mir zum ersten Mal anschauen. George Bailey (James Stewart) träumt sein Leben lang davon, seiner heimatlichen Kleinstadt Bedford Falls zu entkommen. Doch jedes Mal, wenn er auf dem Sprung ist, kommt etwas dazwischen und er bleibt doch. Erst stirbt sein Vater und er muss dessen Bausparkasse Building & Loan übernehmen, sodass er nicht aufs College

The Christmas Blues

Neben all den kirchlichen Weihnachtsliedern und den ganzen poppigen Holly-Jolly-Christmas-Songs gibt es auch eine Reihe von bluesigen Weihnachtssongs, zu denen man sich hervorragend in Selbstmitleid suhlen und betrinken kann. Ich hatte auch mal ein Weihnachten, das ich allein verbringen musste und das war kein Spaß. Nach feiern war mir nicht zumute, stattdessen lief dieser Song auf Repeat, da er schön beschreibt, dass Weihnachten eigentlich nur Spaß macht, wenn man mit anderen zusammen ist. Geschrieben von Sammy Cahn und David Jack Holt wurde "The Christmas Blues" in den 50er-Jahren von Dean Martin aufgenommen, aber ich finde, Dylans Grummelstimme passt viel besser zur schwermütigen Stimmung des Songs. Sometimes Santa only brings you the blues.

I Saw Three Ships

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"I Saw Three Ships" ist ein besonderer Fall, was meine Lieblingsweihnachtslieder betrifft, da ich den Song eigentlich nur in der Version von Sufjan Stevens mag. Die anderen, traditionelleren Versionen, die ich bisher gehört habe, finde ich alle ziemlich lahm. Das Lied findet sich auf Songs for Christmas Vol. 2: Hark! und ist eins der wenigen der Zusammenstellung, das nicht von Sufjan selbst, sondern von Rev. Vito Auito (von The Welcome Wagon) gesungen wird. Sufjan steuert Banjo, Oboe, Blockflöten und noch diverse andere Instrumente bei und gerade dieser typisch-schräge Sufjansound macht den Song so toll. Die Herkunft von "I Saw Three Ships" ist übrigens unklar; wahrscheinlich ist es etwa 400 Jahre alt. Sicher ist nur, dass der Textschreiber ziemlich schlechte Geographiekenntnisse hatte, da es im Original heißt, dass die drei Schiffe nach Bethlehem gesegelt (!) sind. Der Popularität des Liedes tat das jedoch keinen Abbruch.

Have Yourself a Merry Little Christmas

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"Have Yourself a Merry Little Christmas" ist wohl eines der bekanntesten nicht explizit christlichen, Weihnachtslieder. Das Original stammt aus dem Film Meet Me in St. Louis von 1944 (den ich bisher leider noch nicht gesehen habe) und wird von Judy Garland gesungen. In dem Lied geht es um die Hoffnung, dass im nächsten Jahr zu Weihnachten alles besser wird, was es zu einer ziemlich deprimierenden Nummer macht. Frank Sinatra bat den Komponisten Hugh Martin daher, den Song für sein Weihnachtsalbum A Jolly (!) Christmas wenigstens ein bisschen fröhlicher zu gestalten, der daraufhin das "next year" in "from now on" änderte (etwa in "from now on our troubles will be miles away") und "until then, we'll have to muddle through somehow" zu "hang a shining star upon the highest bough" umschrieb. Seitdem wird das Lied vor allem in dieser Version gesungen. Egal welchen Text man bevorzugt, "Have Yourself a Merry Little

Must be Santa

Bob Dylan - Must Be Santa from Nash Edgerton on Vimeo . Was war der Aufschrei groß, als Bob Dylan vor drei Jahren sein Christmas in the Heart veröffentlichte. His Bobness ist ja immer für eine Überraschung gut, aber ein Weihnachtsalbum, das habe selbst ich nicht erwartet. "Jetzt hat er sich endgültig dem Kommerz hingeben", hieß es von Leuten, die das vermutlich schon seit 1965 sagen und übersahen, dass sämtliche Erlöse Ernährungsprojekten zugute kommen. Und auch die Fans, die zu cool für Weihnachten sind, waren entsetzt. Ich muss zugeben, dass ich im ersten Moment auch ein bisschen skeptisch war, aber nachdem ich Christmas in the Heart gehört habe, wurde es schnell zu einem meiner liebsten Weihnachtsalben. Dylan hat traditionelle und moderne, religiöse und nicht-religiöse Weihnachtslieder ausgewählt und sie in dem typisch altmodischen Stil, den er seit "Love & Theft" pflegt, eingespielt. Das gibt den Songs einen Hauch Nostalgie, der hervorragend zu Weihn

Oh Come All Ye Faithful

Oh Come All Ye Faithful by The Lower Lights Von den religiösen Weihnachtsliedern mag ich besonders "Adeste Fideles", wie es im lateinischen Original heißt, auch bekannt als "Oh Come All Ye Faithful" im Englischen oder "Nun freut euch, ihr Christen" auf Deutsch. Die Ursprünge dieses Kirchenlieds sind unklar; vermutliche wurde es Mitte des 18. Jahrhunderts von John Francis Wade verfasst. Meine Lieblingsversion stammt von The Lower Lights, einer fast 50-köpfigen Gospel"band" aus Utah (kann man bei solchen Dimensionen noch von einer Band sprechen?). Sie haben diverse Kirchenlieder im Countrystil eingespielt , darunter auch viele Weihnachtslieder. Selbst beinharten Atheisten dürfte es schwer fallen, diesem wunderbaren Gesang zu widerstehen. Sing in exultation!

Get Behind Me, Santa! (What is Christmas anyway?)

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Keine Weihnachten ohne Sufjan Stevens! Für alle, die Songs for Christmas nicht kennen: Auf 10 EPs hat Herr Stevens so ziemlich jedes halbwegs bekannte Weihnachtslied neu interpretiert, teilweise auch mehrmals, und eigene Weihnachtslieder hinzugefügt. Mein liebster Song von der Zusammenstellung, und vielleicht sogar mein liebstes Weihnachtslied überhaupt ist "Get behind me, Santa!". Der Titel ist natürlich eine Anspielung auf Matthäus 16,23 sowie auf das White-Stripes-Album "Get behind me, Satan." Abgesehen davon ist "Santa" vielleicht der Weihnachtssong schlechthin, da er sich um die Frage dreht, warum wir überhaupt Weihnachten feiern. Das Lied ist ein Dialog zwischen einem Weihnachtsmuffel und Santa Claus himself, mit Einwürfen des "Honkey Tonk Christmas Choir". Der Muffel hasst das Fest der Liebe, da es nur ums Shoppen geht; außerdem ist Santa Claus bloß ein grinsender Typ, der bei den Leuten einbricht. "And the reindeer stomping

A Meditation on Christmas Songs

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Der Countdown läuft: Noch zwei Wochen bis Weihnachten. Nun, da die Feiertage vor der Tür stehen und Sufjan Stevens zudem endlich seine Songs for Christmas Vol. 6-10 veröffentlicht hat, musste ich viel über das Phänomen "Weihnachtslied" nachdenken. Es gibt schließlich nicht wenige von ihnen, die schon Jahrhunderte alt sind und trotzdem immer noch gesungen werden. Und dann gibt es modernere Songs wie "Last Christmas", die jedes Jahr wieder in den Charts sind. Warum sind so viele Weihnachtslieder Evergreens? Ich habe keine Antwort, aber ich denke, dass sie einfach viele Popularitätskriterien erfüllen. Für die meisten Menschen ist Weihnachten ja eine schöne Sache und mit angenehmen Erinnerungen verbunden, dementsprechend sind auch die Lieder, die zu dieser Zeit gehört werden, eher positiv konnotiert. Hinzu kommt, dass man Musikstücke oft desto lieber mag, je häufiger man sie hört - bis zu einem gewissen Punkt, an dem es dann in Übersättigung umschlägt. Möglicherweise

Crossing Border Enschede 2012 (Part 2)

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So, hier ist nun endlich der zweite Teil zum Crossing Border. Da die Konzerte ja immer erst abends begannen, hatte ich tagsüber Zeit, mich Gronau näher zu widmen. Irrsinnig viel gibt es dort nicht zu sehen, aber sie haben ein Rock ’n’ Pop Museum, das ich mir gerne anschauen wollte. Das Museum liegt neben dem Bahnhof, in einem großen Gebäude das von einem Bach und einem Park umgehen ist. Drinnen war es voller als erwartet, da eine Schulklasse zu Besuch war und herumtobte. Im Erdgeschoss befand sich die Dauerausstellung, eine Zeitreise durch die (Pop)Musikgeschichte. Los ging es mit der Salonmusik als Beginn der Hausmusik. Von diesem Zeitpunkt an gab es die ersten “Hits“, die sich damals natürlich nur in Notenform verkauften, bis Tonträger für jeden erschwinglich wurden. Anschließend bewegte sich die Ausstellung durch verschiedene Popmusikepochen, wobei sie verschiedene Artefakte, insbesondere die Kleidung der Künstler, zeigte. Zusätzlich konnte man Schubladen herausziehe