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Es werden Posts vom November, 2013 angezeigt.

To Randy Newman on his 70th Birthday

Ich wollte schon länger etwas über Randy Newman schreiben, da er mir soviel bedeutet, und welche Gelegenheit bietet sich da an wenn nicht sein 70. Geburtstag? Viele Musiker schaffen es erst gar nicht so weit und noch mehr haben zu diesem Zeitpunkt ihr kreatives Pulver längst verschossen. Nicht so Randy Newman. Er ist immer noch aktiv und, was fast ebenso wichtig ist, man möchte ihm immer noch zuhören. Meine Liebe zu Randy Newman hat sich langsam entwickelt. Das erste Mal machte ich glaube ich in einer Folge von Ally McBeal mit seiner Musik Bekanntschaft, in der eine Gospelsängerin ihre Kirche verklagt, weil diese ihr nicht erlaubt "Political Science" zu singen. Das ist der Song, in dem die USA die ganze Welt platt bomben, weil sie keiner lieb hat - mit Ausnahme von Australien, wegen der Kängurus. Dann hörte ich auf der Oscarverleihung 1999 sein "When She Loved Me", das jedoch von Sarah McLachlan gesungen wurde. Ich mochte den Song, aber nicht so sehr wie A

Crossing Border Enschede 2013 (Part 1)

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So, kommen wir nun zum Crossing Border. Nach der tollen ersten Auflage im letzten Jahr konnte ich es kaum erwarten zu erfahren, wer in diesem Jahr in Enschede auftritt. Nachdem Phosphorescent in einer der ersten Ankündigungen auftachte, war ich mir schon zu, sagen wir mal, 70 Prozent sicher, dass ich dorthin fahre. Als ein paar Wochen danach Shovels & Rope bestätigt wurden, war die Sache klar. Shovels & Rope ! Villagers waren dann noch eine nette Zugabe. Insgesamt ist das Line-up nicht ganz so phänomenal ausgefallen wie im letzten Jahr, aber es ist auch schwer - wenn nicht gar unmöglich - Patterson Hood/Craig Finn/Will Johnson und Michael Chabon zu toppen. Die meisten Musiker habe ich mir erst in den Wochen vor dem Festival zu Gemüte geführt. Da mir praktisch alle von ihnen gefallen haben, war mein Timetable ganz gut gefüllt. Die Überschneidungen hielten sich glücklicherweise in Grenzen, nur dass Lucius und Villagers eine halbe Stunde lang gleichzeitig auftrate

Books I've Read: Sebastian Haffner - Von Bismarck zu Hitler: Ein Rückblick

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  Knapp 120 Jahre deutsche Geschichte auf 325 Seiten - Von Bismarck zu Hitler ist zweifellos ein ambitioniertes Buch. Ich gebe zu, dass ich zunächst ein wenig skeptisch war. Kann ein so knappes Werk wirklich etwas Neues zu einer Zeitspanne beitragen, über die bereits so viel geschrieben wurde? Oder handelt es sich hier doch nur um eine weitere Sammlung von Oberflächlichkeiten im Guido-Knopp-Stil? Da die Bewertungen sehr gut waren, habe ich dem Buch trotz meiner Zweifel einen Chance gegeben, und siehe da: Die Antworten lauten "Ja, es kann" und "Nein, tut es nicht". Der Schwerpunkt des Buches liegt, wie der Titel schon sagt, auf der Geschichte des Deutschen Reiches von der Gründung 1871 bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs. Darüber hinaus skizziert Haffner die Entwicklungen der Nachkriegszeit bis zum Jahr 1987, in dem das Werk erstmals erschien. Streng genommen sind es sogar mehr als 120 Jahre, denn zunächst beschäftigt sich der Jurist und Journalist mit der G

Movie Night: Arsenic and Old Lace

Arsenic and Old Lace (bzw. Arsen und Spitzhäubchen ) ist ein Film, den ich schon sehr lange sehen wollte, schließlich spielt niemand anderes als Cary Grant die Hauptrolle, während Frank Capra Regie führte. Wenn er im Fernsehen lief, habe ich ihn jedoch entweder verpasst, oder er wurde aufgrund irgendwelcher aktuellen Ereignisse so tief ins Nachtprogramm verschoben, dass es zu spät für mich war. Als Amazon den Film dann aber neulich bei einer 4-für-20-Aktion im Angebot hatte, musste ich daher unbedingt zuschlagen. Eigentlich bin auch jetzt wieder ein bisschen zu spät dran, denn der Film spielt an Halloween, sodass es sich anbietet, ihn an diesem Tag zu schauen. An besagtem 31. Oktober heiratet Theaterkritiker Mortimer Brewster (Grant) seine Freundin Elaine (Priscilla Lane), obwohl Brewster sich mit diversen Anti-Ehe-Büchern einen Ruf als ewiger Junggeselle erarbeitet hat. Bevor die beiden zu ihren Flitterwochen aufbrechen, statten sie ihren benachbarten Familien in Brooklyn eine

A Dutch Excursion: Rotterdam Or Anywhere

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Am Tag der Abreise war ich recht früh zum Bahnhof gekommen, außerdem hatte mein Zug Verspätung, sodass ich mich einfach für eine Weile ins Foyer der Centraal Station setzte und erneut die reichhaltigen Wandverzierungen anschaute. Ich war sehr traurig, Antwerpen schon verlassen zu müssen, denn ich fühlte mich dort ausgesprochen wohl. Bis dahin hatte ich schon wieder vergessen, wie es sich anfühlt, in einer Stadt zu sein, die man mag. Wenn ich die Möglichkeit hätte, würde ich sofort nach Antwerpen ziehen. Außerdem musste ich feststellen, dass zwei Tage kaum ausreichen, um sich die Stadt anzusehen. Ich hatte mir eigentlich noch Het Zuid und Zurenborg anschauen wollen, die für ihre kleinen Geschäfte bzw. ihre Architektur bekannt sind, aber das habe ich nicht mehr geschafft. Nun ja, wenigstens habe ich so einen Grund noch einmal nach Antwerpen zu fahren. Wie ich bereits erwähnt habe, bin ich nicht auf direktem Weg nach Hause, sondern habe noch einen kleinen Zwischenstopp in Rotterdam

Books I've Read: Nathan Englander - The Ministry of Special Cases

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In der Regel braucht es nicht viel, um mich davon zu überzeugen, ein Buch zu lesen. In diesem Fall reichten sogar zwei Wörter: Kaddish Poznan. Das ist der Name der Hauptfigur in Nathan Englanders Roman The Ministry of Special Cases . Den Protagonisten nach dem jüdischen Totengebet zu benennen erschien mir so skurril und tragisch zugleich, dass ich unbedingt wissen musste, was dahinter steckt. Das Buch spielt in den Siebziger Jahren in Buenos Aires, zur Zeit der Militärdiktatur. Die Vorgeschichte beginnt jedoch schon in den Zwanzigern mit der zweigeteilten jüdischen Gemeinschaft, die zur Hälfte aus Zuhältern und Prostituierten bestand. Der "respektable" Teil der Gemeinde schämte sich so für den anderen, dass sogar der Friedhof durch eine Mauer in zwei Hälften geteilt ist. Mehr noch: Fünfzig Jahre später ist es selbst den Angehörigen unangenehm, von "Gangstern und Nutten" abzustammen, sodass sie Kaddish - selbst ein "hijo de puta", ein Hurensohn - d