A Taste of Spring: Horse Feathers at Gleis 22, Münster

 

Bevor es dem Crossing Border weitergeht, möchte ich noch kurz auf das gestrige Konzerthighlight eingehen: Horse Feathers in Münster. Als ich vor zweieinhalb Jahren in Brisbane war, hörte ich kaum was anderes als Thistled Spring, sodass die Musik für mich auf immer mit dieser schönen Zeit verbunden sein wird. Also habe ich mich auf den Weg ins Gleis gemacht, um mir eine musikalische Dosis Wärme und Nostalgie abzuholen. Als Vorgruppe spielten Crooked Fingers alias Eric Bachmann und Begleiterin. Vor einer Ewigkeit habe ich mal ein paar Songs von ihnen gehört, das war es aber auch schon. In natura war ich von den beiden sehr angetan, sie spielten sehr ruhige, sehr poetische Songs, die wohl überwiegend von ihrem letzten Album Breaks in the Armor stammen. Bachmann scheint auch ein ganz witziger Kerl zu sein, so meinte er, dass sie sonst sehr schnell spielen würden, aber da das Gleis sie so gut gefüttert hätte, wäre sie heute etwas langsamer.

Nach einer glücklicherweise nicht überlangen Pause betraten Horse Feathers die Bühne. Die Besetzung der Band wechselt ja häufiger; aktuell handelt es sich um ein Quintett. Begleitet wurde Mastermind Justin Ringle von Nathan Crockett (Geige, Mandoline, Säge), Angie Kuzma (Geige, Säge, Vocals), Lauren Vidal (Cello) und Dustin Dybvig (Drums, Piano, Banjo). Live haben Horse Feathers mir noch einmal besser gefallen als auf Platte. Ihr Chamber Pop oder Freak Folk oder was auch immer klingt so noch frischer und lebendiger, was sicher auch den hervorragenden Musiker liegt. Und dann sind da natürlich noch die wunderschönen Melodien wie "Working Poor", "Belly of June" oder "Cascades", meine persönlichen Favoriten. Das einzige, was ich zu bemängeln habe ist, dass sie gerade einmal eine Stunde gespielt haben, das ist doch ein bisschen wenig.

Übrigens war das Gleis diesmal nur halb voll, was mir zwar leid tat für die Bands, aber für mich als Zuschauer wesentlich angenehmer war, da ich erstens die Musiker sehen konnte und zweitens nicht permanent angerempelt wurde. So handelte es sich insgesamt um einen kurzen, aber sehr schönen Konzertabend.


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