Litauen X: Epilog

Der Rückflug ging nicht ganz so zeitig, sondern erst um zehn. Um sieben Uhr musste ich dennoch aufstehen, was aber ganz gut war, da zweimal Leute klingelten, die darüber klagten, dass in den Doppelzimmern kein Strom war, erst auf Litauisch, dann auf Englisch. Ich konnte ihnen natürlich nicht weiter helfen, sondern sagte nur, dass ich bloß Gast sei und sie in das andere Hostel gehen müssten, da die Rezeptionistin sich dort befände. Wie sich später herausstellte, waren die beiden Personen ein Paar. Obwohl ich ihm zuerst gesagt hatte, dass ich da nichts machen kann, kam sie ein paar Minuten später und versuchte es noch mal. Spreche ich eigentlich so undeutlich?

Zum Flughafen nahm ich wieder den Zug, der ganz passend fuhr, obwohl es nur einen in der Stunde gibt. Dort war alles etwas entspannter, es gab kein Lagerhallen-Terminal und das Gepäck wurde weder gewogen noch durchwühlt. Der Flug war auch recht unspektakulär, ein paar Turbulenzen, aber nicht so schlimm. Diesmal hatte ich sogar einen Fensterplatz.

In Bremen angekommen, bin ich mit dem Zug zurück nach Osnabrück gefahren. Das hat alles gut geklappt, eine Tram fuhr direkt vom Flughafen zum Bahnhof. Laut Ticketautomat sollte die Zugfahrt 21,80€ kosten, aber sie hatten auch ein Sparangebot, für 21€. Sensationelle 80 Cent gespart! Da hatte ich schon mal ein Viertel des Brötchens raus, das ich mir noch gekauft habe. Bedingung für das Sparangebot war angeblich die feste Zugbindung, aber wie sich herausstellte, handelte es sich um ein einfaches Niedersachsenticket. Ja, ja, die Bahn. Auch die Fahrt war nichts besonderes, das einzig interessant waren noch zwei Typen, die sich über das Rauchverbot am Bahnhof und den Kapitalismus im Allgemeinen ärgerten.

Tja, und das war es auch schon. Auch wenn fünf Tage nicht besonders lang sind, bin ich sehr froh, dass ich die Reise gemacht habe, denn ich habe so viel gesehen und gelernt. Die Eindrücke, die ich gewonnen habe, werde ich bestimmt nicht vergessen. Und es hat mir so viel bedeutet, den Ort zu sehen, an dem Abraham Sutzkever zum Dichter wurde. Ich kann nur jedem empfehlen, selbst mal dorthin zu fahren und all die Schönheiten, Verrücktheiten und Traurigkeiten zu entdecken. Ich möchte auf jeden Fall noch einmal wiederkommen.

Alle Fotos findet ihr übrigens unter folgendem Link (ich entschuldige mich aufrichtigst für die bescheidene Qualität): http://tinyurl.com/3etdn3g

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