Project Ireland: A Prologue of Sorts
Freunde, es ist wieder soweit: Ich gehe auf Reisen. Ihr
könnt euch vielleicht vorstellen, wie sehr ich mich freue. Das besondere ist,
dass es sich bei dem Trip nicht nur um einen schnöden Urlaub handelt, sondern
um einen Working Holiday. Einen kleinen Working Holiday, sieben Wochen, also
kein Vergleich zu Australien. In den letzten Wochen wurde ich extrem von
Fernweh geplagt, und da es ja immer noch nicht mit einer Festanstellung
geklappt hat, dachte ich, dass ich meine unfreiwillige Unabhängigkeit dazu
nutzen sollte, mal wieder etwas länger wegzufahren.
Als Ziel habe ich mir Irland ausgesucht. Der Fokus liegt auf
Nordirland, aber auch der ein oder andere Abstecher in die Republik ist
geplant. Ich weiß, ich war schon mal in Irland und eigentlich hatte ich mir
vorgenommen, jedes Jahr in ein neues Land zu sehen, aber 2009 war ich nur in
Dublin und Belfast gewesen und es gibt so viel dort, dass ich noch nicht
kenne. Aber von vorne: Erst hatte ich überlegt, nach Italien zu fahren, wo ich
jetzt doch Italienisch lerne, aber bisher reichen meine Kenntnisse nur für
Small Talk, sodass ich mich dazu entschlossen habe, es doch eher aufs nächste
Jahr zu verschieben. Dann hatte ich die Idee mit dem Job. In Oz bin ich auf
HelpX gestoßen, eine Art Wwoofing, nur dass dort nicht bloß Farmjobs sondern
alles Mögliche angeboten wird. Ich wollte gerne im Tourismus arbeiten, da ich
dem Bereich am meisten Erfahrung habe. Da es mir total fehlt Englisch zu
sprechen und die Britischen Inseln mein Lieblingsreiseziel in Europa sind, habe
ich dort also nach einem Job gesucht. Die besten Hosteljobs wurden in
Schottland und Irland angeboten. In Schottland war ich noch nie, aber wenn ich
dort hinfahre, dann möchte ich mir auch Glasgow und Edinburgh ansehen. Die
Preise haben mich jedoch vollkommen abgeschreckt: Ein Übernachtung im
8-Bett-Zimmer in einem einigermaßen guten Hostel kostet 25 Euro aufwärts, das
war mir zuviel. Das sind ja Preise wie in Downtown Sydney! Ich glaube,
Schottland muss warten, bis ich mehr Geld zur Verfügung habe.
Blieb noch Irland. Ich habe in letzter Zeit oft an das Land gedacht,
vor allem zum Titanic-Jubiläum. Belfast hatte mir damals sehr gut gefallen
(Dublin auch, aber nicht ganz so sehr) und ich fand es sehr schade, dass ich nicht länger bleiben konnte. Gerade den Norden finde ich wegen der
turbulenten Geschichte sehr interessant (in der Republik ist davon ja nicht
mehr soo viel zu sehen), gleichzeitig ist die Landschaft natürlich
atemberaubend schön. Eigentlich hatte ich Belfast arbeiten wollen, doch die
beiden Hostels, die bei HelpX standen, haben mir nicht so zugesagt. In dem
einen war ich schon, aber es hat mir nicht so gefallen, weil es sehr klein ist
(eine Dusche für alle!) und das andere hat den Ruf, total verdreckt zu sein. In
Derry, Nordirlands zweitgrößter Stadt, gibt es jedoch ein Hostel, dessen
Anzeige mir sofort zugesagt hat und das zudem zu den am besten bewerteten im
ganzen Land gehört. Als ich den Eigentümern meine Bewerbung geschickt habe,
haben sie auch total positiv reagiert, sodass wir vereinbart haben, dass ich im
Juni für sie arbeiten werde. Drei Stunden am Tag für freie Unterkunft,
Frühstück, Internet und Waschen. Da bleibt noch genug Zeit, Derry und Umgebung
zu erkunden.
Natürlich kann man im Vorfeld nie sagen, ob die Chemie
stimmt. Ich hoffe aber sehr, dass sie mich für vier Wochen da behalten. Im
Sommer ist die grüne Insel total überlaufen, sodass spontanes Buchen wie in Oz
nicht möglich ist. Daher musste ich schon im März einen festen Reiseplan machen,
der wie folgt aussieht: 3 Tage Belfast, 2 Tage Ballintoy (Giant’s Causeway!),
ein Monat Derry, 3 Tage Donegal, 3 Tage Newcastle und noch einmal 5 Tage
Belfast. So bleibt natürlich immer noch sehr viel von Irland, das ich nicht
sehen kann, aber ich wollte auf jeden Fall etwas mehr Zeit in Belfast
verbringen und auch nicht zu lange bleiben, um nicht das einzige zu verlieren,
was einem Job halbwegs nahe kommt.
So viel zu den Hintergründen. Diesmal laufen die
Vorbereitungen wesentlich entspannter ab als bei der Australienreise, aber es
sind ja auch nur ein paar Wochen und Irland ist ja auch nicht so weit weg.
Außerdem bin ich ja schon fast ein alter Hase, was Backpacking betrifft. In
sechs Tagen geht’s endlich los. Ich freue mich schon sehr!
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