Books I've Read: Thomas Hardy - A Pair of Blue Eyes

Es ist für mich praktisch unmöglich, in Worte zu fassen wieviel Thomas Hardy mir bedeutet. Von allen meinen Lieblingsschrftsteller ist er glaube ich der, der mir am nächsten steht und sein Einfluss auf mich ist wohl unermesslich. Seine große Romane kenne ich alle, aber einige von den "Kleineren" fehlen mir noch. Wie gut, dass ich mir neulich A Pair of Blue Eyes, oder schlicht Blaue Augen auf deutsch, ausleihen konnte. Das Buch ist in vielerlei Hinsicht ein typischer Hardy: Es spielt auf dem Land, Klassenunterschiede nehmen eine zentrale Rolle ein und natürlich ist das Ende so tragisch wie es nur geht. Einige Motive tauchen auch in späteren Bücher auf, wo sie noch weiter entwickelt werden, wie z.B. der Mann, der höchste moralische Ansprüche an seine Verlobte stellt (Angel und Tess) oder den Emporkömmling aus armen Verhältnissen (Michael Henchard).

Obwohl mir A Pair of Blue Eyes insgesamt wirklich gut gefallen hat, kann es für mich nicht ganz mit den großen Hardy-Romanen mithalten. Stellenweise zieht sich die Geschichte zu sehr in die Länge und auch sprachlich ist es nicht ganz so umwerfend wie einige seiner anderen Bücher, wobei das auch daran liegen mag, dass ich das Buch jetzt nur in der deutschen Übersetzung hatte. Zudem gibt es außer Stephen (und seinen Eltern) keine Figur, die mir wirklich sympathisch ist, Elfride und Henry empfand ich stellenweise gar als richtig anstrengend. Nichts desto trotz ist A Pair of Blue Eyes ein interessanter Einblick in das ländliche viktorianische England. Übrigens: Es wird vermutet, dass der Begriff "Cliffhanger" auf diesen Roman zurück geht, da einer der Protagonisten tatsächlich einmal hilflos an einer Klippe hängt. Mehr will ich aber nicht verraten.

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