Records of the Week: WIDOWER/Night Beds/Hope for Agoldensummer/Villagers

Auch wenn der gegenteilige Eindruck entstanden sein mag, ich habe in der letzten Woche nicht ausschließlich Iris DeMent gehört. Das Winterloch ist endgültig vorbei und die ersten beiden Monate des Jahres locken bereits mit vielen interessanten Neuerscheinungen. Drei davon (und ein etwas älteres Werk) habe ich mir in den letzten Tagen ausführlich angehört:


WIDOWER - FOOL MOON


Wenn The Head & The Heart ein Album empfehlen, dann kann es nicht schlecht sein. Bester Beweis dafür: WIDOWER (die Großschreibung ist Absicht, wohl um Verwechs-lungen mit der einen oder anderen Metalband zu entgehen). FOOL MOON ist ein feines Americana-Album mit einem rockigeren Auftakt (das leicht an Centro-matic erinnernde "Jumper Cables") und nachdenklichen, elegischen Folgesongs. Sehr schön.




Night Beds - Country Sleep



Vor zwei Monaten hatte kaum jemand von Winston Yellen alias Night Beds gehört, doch plötzlich scheint der junge Mann aus Colorado in aller Munde zu sein, und das nicht nur, weil er eine Hütte in Nashville bezog, die einst Johnny Cash gehörte. Sein Debüt Country Sleep erinnert stellenweise an Jeff Buckley, ein wenig an Bon Iver und vor allem an Ryan Adams' Heartbreaker-Zeit. Ganz so gut wie Adams' Erstling ist Country Sleep zwar nicht, aber mit seinen dunklen, eindringlichen Songs befindet sich Yellen auf dem besten Weg.



Hope for Agoldensummer - Life inside the Body



Wie bei WIDOWER bin durch eine Empfehlung auf Hope for Agoldensummer aufmerksam geworden, und zwar von niemand anderem als Patterson Hood. Wenn Page und Claire Campbell nicht gerade als Hope for Agoldensummer auftreten, spielen sie nämlich in Pattersons Begleitband The Downtown Rumblers. Ihr Album Life inside the Body sprüht vor schönen Harmonien und originellen Einfällen irgendwo zwischen Pop, Country und "Freak Folk". Unwiderstehlich.




Villagers - {Awayland}

Mit diesem Album dürfte sich Conor J. O'Brien, der Kopf hinter Villagers, endgültig in die erste Songwriterliga katapultiert haben. {Awayland} ist ein musikalisches Wunderwerk voller Experimentierfreude, das sowohl üppige, elektrogeschwängerte Titel wie auch eingängige Popnummern und zarte Pianosongs zu bieten hat. Ich vermute mal, dass dieses Album am Ende des Jahres auf viele Bestenlisten ganz weit oben stehen wird.



Free Shit of the Week: Paste Festival Sessions


Auf diesem Sampler haben die netten Leute von Paste einige der tollsten Künstler versammelt, die die Musikwelt derzeit zu bieten hat, darunter The Deep Dark Woods, First Aid Kit, Dawes, Blind Pilot und Trampled by Turtles. Die absolute Krönung ist jedoch "Like Janis" von Rodriguez. Außerdem gibt es eine Live-Version von Of Monsters and Mens "Little Talks", für alle, die den Song noch nicht über haben (wozu ich definitiv nicht gehöre).

Kommentare

  1. Hope for Agoldensummer gefällt mir wahnsinnig gut, Dannie. Trifft voll meinen Geschmack!! Was für eine Abwechslung, wenn man nur die Krächzer der Muezime hier hört, morgens um 5:30 Uhr das erste Mal und abends auf dem Weg zum Essen das letzte Mal. Auch WIDOWER ist gut, aber HOPE for Agoldensummer ist klar besser. Liebe Grüße aus Pakistan! Rudi

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