The Week in Review

Eigentlich will ich gar nicht unbedingt über die letzten zwei Wochen schreiben - all work and no play, you know - aber ein paar Dinge sind doch erwähnenswert:

1) Ich war zum ersten Mal seit zwei Jahren (!) im Kino und zwar in Mr. Turner. J.M.W. Turner ist einer der Maler, dessen Werke mich immer wieder fasziniert haben, sodass ich mir unbedingt das Biopic von Mike Leigh ansehen wollte, zumal der Guardian dem Film in Cannes schon die Bestnote gegeben hat. Mr. Turner ist auf jeden Fall ein Film, der es dem Publikum nicht leicht macht. Einen Spannungsbogen sucht man hier vergeblich; Regisseur und Drehbuchautor Mike Leigh hat eher verschiedene Episoden aus Turners zweiter Lebenshälfte szenisch umgesetzt, was vielleicht nicht so unterhaltsam, aber freilich realistischer ist. Turner selbst ist auch eine sehr komplexe und nur bedingt liebenswerte Figur, so hat er beispielsweise eine sehr innige Beziehung zu seinem Vater, verleugnet aber seine eigenen Kinder. Dieser Turner ist ein Egoist und Sturkopf, was ihn aber auch zu einem großer Künstler macht, denn im Gegensatz zu anderen, heute vergessenen Malern, ist er kompromisslos. Das Herausragendste an dem Film ist das Spiel von Timothy Spall, der Turners ganze Persönlichkeit in einem Nase rümpfen darstellen kann, frei nach dem Motto "Ein Grunzen sagt mehr als tausend Worte". Eine absolut meisterhafte Leistung, wie auch Kameraarbeit von Dick Pope, die Mr. Turner zu einem der schönsten Filme macht, die ich je gesehen habe. Schwierig, aber schön. Und grandios.



2) Ich habe außerdem Adam's Rib mit Spencer Tracy und Katharine Hepburn gesehen. Die beiden spielen ein Anwaltsehepaar, das einen Fall von versuchtem Mord vor Gericht verhandelt: Er als Staatsanwalt, sie als Vertreterin der Angeklagten. Das Ergebnis ist ein herrliche Auseinandersetzung über Gleichberechtigung, die stellenweise zwar etwas albern, aber meist intelligent und sehr komisch ist. Der Film lebt in erster Linie von Spencer Tracy und Katharine Hepburn, die ja auch im wahren Leben lange ein Paar waren. Es ist eine helle Freude mit anzusehen, wie sie streiten und flirten und sich necken und sich versöhnen. Ich kenne kein Filmpaar, das ein im wahrsten Sinne des Wortes so eingespieltes Team ist. Ich brauche auf jeden Fall mehr Kate & Spence in meiner Sammlung.



This Week in Music: Die Weihnachtszeit hat natürlich wieder begonnen. Ich weiß noch nicht, ob ich in diesem Jahr eine Christmas-Carols-Reihe mache, weil die Vorweihnachtszeit leider auch die arbeitsreichste des ganzes Jahres ist. Wir werden sehen. Hier erstmal was Altes, aber Passendes:


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