Movie Night: The Sting



Da mich Roger Eberts Tod immer noch beschäftigt, wollte ich mir, quasi zum Gedenken, einen Film ansehen, der irgendwas mit ihm zu tun hat. Ich entschied mich für The Sting von George Roy Hill, da er in Eberts Stadt Chicago spielt; außerdem mochte der Meister ihn sehr (und die DVD lag hier zugegebenermaßen noch ungesehen herum). The Sting spielt im Jahr 1936. Hauptfigur ist Johnny Hooker, der ein geschickter Trickbetrüger ist, das Geld jedoch schneller verjubelt als er es ergauern kann. Eines Tages erleichtert Johnny mit seinem Partner Luther einen Fremden um mehrere Tausend Dollar, der sich als Handlanger von Mobster Doyle Lonnegan (Robert Shaw) herausstellt. Als dieser von dem Betrug erfährt, setzt er seine Leute auf das Duo an. Johnny kann entkommen, indem er den korrupten Polizisten Snyder (vorerst) mit Blüten abspeist, doch Luther wird ermordet. Das ist besonders tragisch angesichts der Tatsache, dass Luther sich eigentlich hatte zur Ruhe setzen wollen.

Hooker macht sich auf den Weg nach Chicago zu Henry Gondorff (Paul Newman), der Luther zufolge einer der besten "con-artists" ist, sich jedoch vorm FBI versteckt. Da auch er mit Hookers ehemaligem Kumpanen befreundet war, lässt er sich von diesem schließlich überzeugen, sich an Lonnegan zu rächen. Henry und seine Kumpels greifen zu einem Plan namens "The Wire", bei dem Lonnegan durch ein falsches Wettbüro um ein Vermögen gebracht werden soll. Zunächst zockt Gondorff unter dem Namen Shaw den Mob bei einem Pokerspiel ab. Anschließend gibt Hooker sich Lonnegan gegenüber als Shaws desillusionierter Helfer Kelly aus und bittet ihn, ihm dabei zu helfen, Shaw um zwei Millionen Dollar zu erleichtern. Doch Lonnegan ist skeptisch und auch der korrupte Bulle lässt sich nicht so leicht abzuschütteln.

Ich kann verstehen, warum Roger Ebert dem Film vier von vier Sternen gegeben hat. Das Drehbuch ist unglaublich clever; nichts ist wirklich wie es scheint und als Zuschauer kann man nie so richtig sicher sein, wer zu den "Guten" gehört. Newman und Redford sind nicht nur die Coolness in Person, die beiden harmonieren auch wunderbar miteinander, sodass es eine große Freude ist ihnen zuzuschauen. Besonders die Szenen während und nach dem Pokerspiel gehören für mich zu den witzigsten überhaupt. Auch das "Drumherum" stimmt. Den Machern ist es gelungen, die Zeit der Depression wieder lebendig zu machen. Zusätzlicher Geniestreich ist die Verwendung von Scott Joplins unsterblichen Ragtimes. Streng genommen waren diese 1936 schon out, aber sie fügen sich so gut in den Film ein, als wären sie nur dafür komponiert worden. Das alles macht The Sting zu einer rundum gelungenen Produktion.

Fazit: Beste Unterhaltung auf höchstem Niveau.

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